AGF erweitert Streamingmessung um Nutzerstrukturen

Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) erweitert ab sofort
die Ausweisung der Streamingdaten
(https://www.agf.de/daten/videostreaming/). Neben den wöchentlichen
Hitlisten (Zensus-Daten) werden künftig einmal pro Monat Auswertungen
nach Zielgruppenstrukturen veröffentlicht. Beginnend mit den Daten
für den Monat Juni werden jeweils ausgewählte Angebote der einzelnen
Publisher ausgewiesen und liefern damit wichtige Informationen für
die Werbewirtschaft.

Die ersten Analysen zeigen bereits interessante Trends auf. „Auch
wenn die Aussage nicht für alle Angebote gilt, so ist die
Videostreaming-Nutzung doch tendenziell spitzer in ihrer
Zielgruppenpositionierung als klassisches TV, da die Nutzung ganz
überwiegend individuell stattfindet und der nivellierende Effekt der
gemeinsamen Nutzung mehrerer Personen vor einem TV-Gerät nicht
vorhanden ist“, erklärt Dr. Bernhard Engel, Sprecher der Technischen
Kommission der AGF. Denn trotz der Größe des Panels von rund 28.000
Personen und der monatlichen Aggregation auf Angebote sind die
zugrundeliegenden Fallzahlen deutlich kleiner als im klassischen TV.
„Dies bedeutet, dass die Strukturen stärkeren Schwankungen
unterliegen können als im klassischen TV“, so Dr. Bernhard Engel.
Während das lineare Fernsehen also in der Regel ein breites Publikum
an-spricht, lassen sich die User von Video-Angeboten wesentlich
genauer eingrenzen.

Weitere Erkenntnisse zur Nutzung von Streaming-Angeboten sowie
einen Ausblick auf die weitere Fortführung des Projektes werden auf
dem AGF-Forum (https://www.agf.de/agf/agfforum_oeffentlich/) am 25.
September 2014 in Frankfurt präsentiert.

Beispiel „heute-show“
(siehe PDF-Datei)

Das ZDF bietet in seiner Mediathek Videos zur „heute-show“ an,
ganze Sendungen, aber auch einzelne Beiträge. Insgesamt sind 82
unterschiedliche Videos im Monat Juni genutzt worden. Abgerufen
wurden diese Videos insgesamt 410.333 Mal. Die Nutzungsdauer für
diese Abrufe betrug insgesamt etwas mehr als 6,3 Mio. Stunden.

Erläuterung zu den Daten

Die Tabellen enthalten erstmals demografische Strukturen und
Niveaugrößen zur Nutzung der Videostreamingangebote für den Monat
Juni 2014.

Die Strukturinformationen basieren auf dem Videostreamingpanel von
Nielsen. Sie berechnen sich aus den Nutzungsdauern der einzelnen
Nutzer der Angebote und verwenden somit die gleiche
Berechnungsmethode, die auch im AGF Fernsehforschungspanel für die
lineare Fernsehnutzung verwendet wird. Hierbei erhalten häufigere und
intensivere Nutzer eines Angebots einen größeren Einfluss auf die
Nutzerstrukturen als gelegentliche und flüchtige Nutzer. Somit sind
erstmals Vergleiche der Nutzerschaft von linearem Fernsehen und
Streamingnutzern auf methodisch einheitlicher Ebene möglich.

Die drei ausgewiesenen Indikatoren ermöglichen eine Analyse über
den Erfolg und die Art der Generierung der genutzten Videostreams:

– Titel sind im Videostreamingpanel nicht vergleichbar mit
Sendetiteln im klassischen TV. Technisch sind Titel „Video-Assets“,
die aus ganzen Sendungen, Sendungsteilen oder auch kürzeren
Angebotsformen bestehen können.

– Die Abrufe der Videostreams sind die Summe der Abrufe für das
ausgewiesene Angebot im jeweiligen Monat. Dieser Leistungsindikator
wird auch in den wöchentlichen Hitlisten ausgewiesen.

– Als dritter Indikator ist das genutzte Volumen in Mio. Sekunden
dargestellt. Dieser Indikator „neutralisiert“ den Effekt einer
unterschiedlichen Angebotsstrukturierung.

Die nun vorliegenden Tabellen zeigen beispielhaft ausgewählte
Streaming-Angebote von neun Online-Plattformen. Die AGF rechnet
damit, dass in den folgenden Monaten sowohl die Zahl der gemessenen
Anbieter wie auch die Ausweisungstiefe innerhalb dieser Anbieter
rasch zunehmen werden. Einen detaillierten Ausblick wird die AGF
ebenfalls auf dem kommenden AGF-Forum geben.

„Nächstes Entwicklungsziel ist es, die beiden Datenquellen
Zensusmessung und Panelerhebung miteinander zu verschmelzen und
sodann Metriken wie Nettoreichweite und Sehbeteiligung der Angebote
zu ermitteln. Parallel arbeitet die AGF daran, die jetzigen wie
zukünftige Metriken in einem Online-Tool ihren Kunden zur Verfügung
stellen.“, so Martin Berthoud, stv. Vorsitzender des AGF-Vorstands.

Zur AGF (www.agf.de)

Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) ist der
Zusammenschluss der Sender ARD, ProSiebenSat.1 Media AG, Mediengruppe
RTL Deutschland und ZDF zur gemeinsamen Durchführung und
Weiterentwicklung der kontinuierlichen, quantitativen Erfassung der
Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland einschließlich der
Erhebung und Auswertung der Daten. Sie entwickelt ihr Instrumentarium
mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich
weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von
Bewegtbildinhalten zu liefern. Neben den Gesellschaftern ARD,
ProSiebenSat.1 Media AG, Mediengruppe RTL Deutschland und ZDF wirken
Lizenzsender, Werbungtreibende und die Werbeagenturen aktiv an der
Gestaltung der Forschung in der AGF mit.

Kontakt:
Anke Weber
Leiterin AGF-Geschäftsstelle
Tel. 069 – 95 52 60 0 | Fax: 069 – 95 52 60 60 |
E-Mail: presse@agf.de | www.agf.de

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