Bundesbildungsministerin Wanka kürt Jugend forscht Sieger 2017 (FOTO)

Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler
beim 52. Bundeswettbewerb in Erlangen ausgezeichnet

Die Siegerinnen und Sieger des 52. Bundesfinales von Jugend forscht stehen fest.
Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Kuratoriumsvorsitzende der
Stiftung Jugend forscht e. V., hat heute in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen
Deutschlands beste Jungforscher und ihre Spitzenleistungen in Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ausgezeichnet. Sie
gratulierte den Preisträgern und rief sie auf, weiter aktiv zu sein: „Wenn es um
die Gestaltung der Welt von morgen geht, kommt es auf Sie als kluge Köpfe, als
Jungforscherinnen und Jungforscher an. Sie werden die Chance haben,
Verantwortung zu übernehmen, sich für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen
und gute Ideen zu verwirklichen. Machen Sie Gebrauch von Ihren Möglichkeiten und
probieren Sie sich aus, trauen Sie sich etwas! Jugend forscht kann ein echtes
Sprungbrett in eine spannende Zukunft sein, dafür gibt es viele Beispiele.“

Der diesjährige Bundeswettbewerb wurde gemeinsam von der Stiftung Jugend forscht
e. V. und der Siemens AG ausgerichtet. „Wir brauchen Menschen mit
wissenschaftlicher Neugier, Leistungswillen und der Kompetenz, große
Herausforderungen konsequent anzugehen und Probleme nachhaltig zu lösen. Und
genau diese Talente finden wir hier beim Bundeswettbewerb. Jugend forscht ist
eine Ideenschmiede erster Klasse, und ich freue mich über alle Jugend forscht
Alumni, die unser Unternehmen als engagierte, innovative Mitarbeiter
bereichern,“ sagte Dr. Roland Busch, Chief Technology Officer und Mitglied des
Vorstands der Siemens AG.

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielt Philipp
Sinnewe (18) aus dem Saarland. Der Bundessieger entwickelte einen
energieeffizienten und damit klimafreundlicheren Flugzeugantrieb. In seinem
Modell eines Strahltriebwerks erprobte er als neue Treibstoffart ein
Wasser-Alkohol-Gemisch anstelle von Kerosin. Johannes Greiner (16) und Stephan
Wagner (15) aus Bayern erhielten den Preis der Bundeskanzlerin für die
originellste Arbeit. Sie untersuchten das Phänomen der sogenannten
Liesegangschen Ringe in Gelatine-Gelen. Es gelang ihnen, die ästhetischen Muster
der Ringbildung zu verstehen und weitere komplexe Muster gezielt zu erzeugen.

Mit dem Preis der Bundesministerin für Bildung und Forschung für die beste
interdisziplinäre Arbeit wurde Tobias Gerbracht (19) aus Nordrhein-Westfalen
ausgezeichnet. Er konstruierte eine mobile Messstation zum Nachweis von
Luftverschmutzung. Seine Anlage sendet Licht bis zu zwei Kilometer weit durch
die Atmosphäre. Auf Basis des ankommenden Lichtspektrums lässt sich dann die
Stickoxidkonzentration in der Luft errechnen. Den Bundessieg im Fachgebiet
Arbeitswelt errangen Albrecht von Bülow (20), Flavio Krug (18) und Saeed Mohamad
(20) aus Hessen. Die drei entwickelten eine neuartige Lampe für weißes Licht,
mit der sich die Verarbeitungszeit von Kunststofffüllungen in der Zahnmedizin,
sogenannte lichthärtende Komposite, deutlich verlängert.

Stefan Kemmerich aus Nordrhein-Westfalen überzeugte die Jury im Fachgebiet
Biologie. Der 14-Jährige erforschte das Vorkommen von Bärtierchen in Moosen. Er
stellte fest, dass insbesondere Licht und Feuchtigkeit die Zusammensetzung der
Gemeinschaften dieser weniger als einen Millimeter großen Lebewesen bestimmen.
Bundessieger im Fachgebiet Chemie wurden Johannes Waller (17) und Philipp
Kessler (17) aus Baden-Württemberg. Die beiden befassten sich mit der
sogenannten Fehling-Probe, die unter anderem zum Nachweis von reduzierenden
Zuckern dient. In Laborversuchen konnten sie belegen, dass die Reaktion einer
komplexeren Chemie folgt, als dies bislang in Schul- und Lehrbüchern dargestellt
wird.

Will man die Bahnbewegungen zweier größerer Himmelskörper simulieren, die in
Wechselwirkung stehen, sind komplexe Berechnungen erforderlich. Maximilian
Marienhagen (17), Toni Ringling (18) und Aaron Wild (18) aus Thüringen gelang es
zu zeigen, unter welchen Bedingungen die Orbitalbewegungen chaotisch werden
können. Sie siegten im Fach Geo- und Raumwissenschaften. Der Bundessieger im
Fachgebiet Mathematik/Informatik, Vladimir Danila (17) aus Nordrhein-Westfalen,
entwickelte eine günstige Alternative zu professionellen Computerprogrammen, mit
denen zum Beispiel Grafikdesigner auf dem Rechner aufwendig Bilder gestalten.
Seine marktreife Software bietet einen vergleichbaren Funktionsumfang und läuft
auf Smartphones oder Tablets.

Trifft ein Wasserstrahl senkrecht von oben auf eine raue Oberfläche, bildet das
abfließende Wasser dort ein charakteristisches Linienmuster. Die
Physik-Bundessieger Matthias Grützner (16), Julian Egbert (16) und Arne Geipel
(16) aus Berlin untersuchten dieses Phänomen theoretisch wie auch experimentell
und präsentierten einen überzeugenden Erklärungsansatz. Im Fachgebiet Technik
war Luca Fäth (17) aus Bayern erfolgreich. Der Jungforscher konstruierte ein
selbstbalancierendes Elektroeinrad. Ein kombinierter Beschleunigungs- und
Lagesensor in Verbindung mit einem Mini-Computer ermöglicht es dem Fahrer, das
Gefährt zuverlässig im Gleichgewicht zu halten.

Der Preis „Jugend forscht Schule 2017“ der Ständigen Konferenz der
Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland ging an das
Friedrich-Dessauer-Gymnasium in Aschaffenburg für seine vorbildliche
MINT-Förderung.

Eine Liste der Bundessieger finden Sie in der Anlage. Druckfähige Fotos der
Teilnehmer gibt es unter „Bundeswettbewerb 2017“ auf www.jugend-forscht.de sowie
unter jufo17.com. Sendefähiges Bewegtbildmaterial von der Siegerehrung erhalten
Sie unter www.jufo17footage.de/.

Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler
Technologiekonzern, der seit 170 Jahren für technische Leistungsfähigkeit,
Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das
Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den
Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist
weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender
Technologien. Das Unternehmen ist Nummer eins im Offshore-Windanlagenbau, einer
der führenden Anbieter von Gas- und Dampfturbinen für die Energieerzeugung sowie
von Energieübertragungslösungen, Pionier bei Infrastrukturlösungen sowie bei
Automatisierungs-, Antriebs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber
hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer
Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der
Labordiagnostik und klinischer IT. Im Geschäftsjahr 2016, das am 30. September
2016 endete, erzielte Siemens einen Umsatz von 79,6 Milliarden Euro und einen
Gewinn nach Steuern von 5,6 Milliarden Euro. Ende September 2016 hatte das
Unternehmen weltweit rund 351 000 Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie
im Internet unter www.siemens.com.

Die Stiftung Jugend forscht e. V. richtet Deutschlands bekanntesten
Nachwuchswettbewerb aus. Bundesweit führt Jugend forscht jedes Jahr mehr als 110
Wettbewerbe durch, um junge Menschen für Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu interessieren, Talente frühzeitig zu
entdecken und sie gezielt zu fördern. Der Wettbewerb richtet sich an Kinder und
Jugendliche bis 21 Jahre. Jugend forscht ist ein Ideenwettbewerb, bei dem sich
die Teilnehmer selbst ein Projekt suchen, das sie mit naturwissenschaftlichen,
technischen oder mathematischen Methoden bearbeiten. Pro Runde werden Geld- und
Sachpreise im Wert von einer Million Euro vergeben. Seit der Gründung 1965 hat
sich rund eine Viertelmillion Jungforscher am Wettbewerb beteiligt. Jugend
forscht ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, stern, Wirtschaft,
Wissenschaft und Schulen. Schirmherr ist der Bundespräsident,
Kuratoriumsvorsitzende der gemeinnützigen Stiftung Jugend forscht e. V. die
Bundesministerin für Bildung und Forschung. Das Jugend forscht Netzwerk ist mit
rund 250 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft die größte öffentlich-private
Partnerschaft ihrer Art in Deutschland. Mehr als 5 000 Lehrkräfte unterstützen
Jugend forscht ehrenamtlich als Projektbetreuer und Wettbewerbsleiter, über 3
000 Fach- und Hochschullehrer sowie Experten aus der Wirtschaft engagieren sich
in den Jurys. Das Bundesfinale Ende Mai ist der Höhepunkt der Wettbewerbsrunde.
Alle Siegerinnen und Sieger der Jugend forscht Landeswettbewerbe präsentieren
dort ihre Projekte in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und
Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik der Jury und der
Öffentlichkeit. Darüber hinaus erwartet die Jugendlichen während des viertägigen
Bundeswettbewerbs ein attraktives Rahmenprogramm. Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.jugend-forscht.de.

Pressekontakt während des Bundeswettbewerbs:
Dr. Daniel Giese, Stiftung Jugend forscht e. V.
Florian Martini, Siemens AG
Tel.: 09131 874-132
E-Mail: presse@jugend-forscht.de

Original-Content von: Stiftung Jugend forscht e.V., übermittelt durch news aktuell

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