Das Elektro-Stadtfahrzeug e.GO Life – eine Entwicklung auf dem RWTH Aachen Campus

Das Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft auf dem RWTH Aachen
Campus ermöglicht der e.GO Mobile AG eine schnelle, marktnahe
Entwicklung zu niedrigen Herstellungskosten. Das Ergebnis: Nach einem
hochiterativen Entwicklungsprozess von nur 3 Jahren startet die
Serienproduktion des e.GO Life im Frühjahr 2018 in einem neuen Werk
in Aachen Rothe Erde. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt den
Aufbau der Produktionsstätte der e.GO Mobile AG mit einer Förderung
nach dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm NRW (RWP). Das
kompakte Stadtfahrzeug kostet in der Basisausstattung mit einer
Reichweite von ca. 130 km 15.900 Euro (vor Abzug der Umweltprämie).

„Das Umfeld des RWTH Aachen Campus hat dazu beigetragen, dieses
seriennahe Fahrzeug mit einem Budget von unter 30 Millionen Euro zu
entwickeln“, sagt Prof. Günther Schuh, Initiator des RWTH Aachen
Campus und Geschäftsführer der RWTH Aachen Campus GmbH. „Erste
Fragestellungen werden hier vor Ort direkt angegangen und geklärt,
beispielsweise durch eine hochiterative Prototypen-Entwicklung.
Dynamik und Schnelligkeit zeichnen den RWTH Aachen Campus aus.“
Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft forschen auf dem RWTH Aachen
Campus an relevanten interdisziplinären Themen. Die längerfristig
angelegten Forschungsbereiche werden durch Cluster repräsentiert.
Diese sind in Center unterteilt, in denen jeweils
Wissenschaftlerteams unterschiedlicher Fachbereiche und
Industriekonsortien gemeinsam visionäre Lösungsansätze für
Zukunftsfragen verfolgen. „Der RWTH Aachen Campus hat aufgrund seiner
Infrastruktur das Potential, ein Innovationszentrum in Deutschland,
vielleicht sogar in Europa zu werden“, so Prof. Günther Schuh.

Bei dem Elektro-Stadtfahrzeug e.GO Life wollten die Forscher
beispielsweise zeigen, dass mit Industrie 4.0 hochiterative
Entwicklungsprozesse und eine besonders kostengünstige Prototypen-
und Kleinserienproduktion möglich sind. Das e.GO-Team erprobt
zusammen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der RWTH
Aachen den Scrum-Prozess für die Fahrzeugentwicklung. Der erste
Prototyp wurde dabei zu 30% aus 3-D-gedruckten Komponenten aufgebaut.
Eine PLM-Software erlaubt, verschiedene funktionale Prototypen – real
und virtuell – aufzubauen und in dezentralen Teams parallel zu
entwickeln.

An der Entwicklung des Elektro-Stadtfahrzeuges e.GO Life sind
verschiedene Center aus den Clustern Produktionstechnik, Smart
Logistik und Photonik beteiligt:

European 4.0 Transformation Center im Cluster Smart Logistik

Das European 4.0 Transformation Center (E4TC) strukturiert und
begleitet das 4.0 Transformationsprogramm der e.GO Mobile AG. Das
E4TC immatrikuliert die dafür maßgeblichen Technologie- und
Industrieunternehmen und bildet damit eine einmalige Plattform für
die 4.0-Transformation von Produkten und Abläufen. So baut das Center
mit seinen Mitgliedern in kurzzyklischen Sprints die IT-Architektur
und Tools auf, welche die agile Entwicklung eines innovativen
Elektroautos und entsprechend flexible Unternehmensprozesse
einschließlich Produktion, Vertrieb und Service erst ermöglichen.

Demonstrationsfabrik Aachen im Cluster Smart Logistik

Die Demonstrationsfabrik (DFA) verzahnt produktionstechnische
Praxis, Forschung und Weiterbildung. Hier findet zum einen der Rohbau
für die e.GO Prototypen- und Vorserien-Fahrzeuge statt. Zum anderen
bietet die Produktionsumgebung der Demonstrationsfabrik Nutzern aus
Industrie, wie der e.GO Mobile AG, und Forschern die Möglichkeit,
Fragestellungen der Industrie 4.0 in einem realen Betrieb zu
untersuchen und umzusetzen.

ACAM Aachen Center for Additive Manufacturing im Cluster Photonik

Gemeinsam mit der e.GO Mobile AG treibt das ACAM Aachen Center for
Additive Manufacturing die additive Fertigung als wichtiges Element
einer agilen und adaptiven Produktion voran. Insbesondere die
Möglichkeit, individuelles Produktdesign mit zusätzlicher
Funktionalität zu kombinieren, wird gemeinsam intensiv untersucht.
Von der agilen Entwicklung der Fahrzeuge bis zum gezielten Einsatz in
der Serienproduktion setzt e.GO so Maßstäbe für die Integration
additiver Fertigungsverfahren. ACAM unterstützt dabei mit seinem
umfangreichen Know-how in Produktdesign und Auslegung der
Fertigungsverfahren.

WBA Aachener Werkzeugbau Akademie im Cluster Produktionstechnik

Die WBA Aachener Werkzeugbau Akademie ist der zentrale
Ansprechpartner für die Entwicklung und Herstellung von Werkzeugen
und Prototypen. Die Zusammenarbeit mit der e.GO Mobile AG umfasst die
Herstellung von prototypischen Bauteilen für die ersten Fahrzeuge
sowie eine intensive Beratung der Produktentwicklung. Die WBA steht
zudem bei der Identifizierung geeigneter Materialien, der
anforderungsgerechten Auslegung von Bauteilen und der Optimierung von
Prozessen zur Seite, um die Herstellung der Bauteile zu verbessern
und damit bereits zu einem frühen Zeitpunkt Kosten zu senken und
Lieferzeiten zu verkürzen. Dies geschieht durch den Einsatz
innovativer Technologien und zahlreicher Fertigungsverfahren, gepaart
mit einer umfangreichen Fertigungskompetenz der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen der WBA.

Anlauffabrik im Cluster Produktionstechnik

Der Chair of Production Engineering of E-Mobility Components (PEM)
der RWTH Aachen entwickelt mit Hilfe der Anlauffabrik neue
Möglichkeiten, um ganzheitliche Forschungs- und Produktionsansätze in
einem realen Wirtschaftsumfeld zu generieren und zu erforschen. In
der Anlauffabrik werden die Produktionsprozesse von Elektrofahrzeugen
abgebildet. Der Fokus liegt hierbei auf dem Gesamtfahrzeug, sodass
die Infrastruktur zum Karosseriebau, eine Montagelinie sowie
End-of-Line-Testfelder vollständig ausgenutzt werden können. Dieses
Potential wird genutzt, um die Fahrzeugentwicklung des e.GO Life vom
ersten Mock-up über produktionsreife Prototypen abzubilden und die
Fertigung der Fahrzeuge oder einzelner Komponenten zu testen. Die
Infrastruktur der Anlauffabrik wurde gefördert durch die EU und das
Land NRW im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms
(RWP) und zugleich Ziel2 (EFRE).

Weitere Informationen:

RWTH Aachen Campus Die RWTH Aachen University beabsichtigt, sich
mit dem RWTH Aachen Campus zu einer der weltweit führenden
technischen Universitäten zu entwickeln. Mit 16 Forschungsclustern
entsteht auf einer Fläche von 800.000 m² eine der größten
technologieorientierten Forschungslandschaften Europas. Mit dem RWTH
Aachen Campus schafft die RWTH ein einzigartiges Leistungsangebot zur
Kooperation in fachspezifischen Clustern, in denen die RWTH Know-how
und eine einmalige Forschungsinfrastruktur zur Verfügung stellt.
Nationalen und internationalen Unternehmen wird die Möglichkeit
eröffnet, sich mit eigenen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten
auf dem Campus zu engagieren. Industriepartner erhalten damit Zugang
zu qualifiziertem Nachwuchs sowie fachspezifischen Aus- und
Weiterbildungsprogrammen. Über 300 internationale und nationale
Unternehmen haben sich bereits zu einer Zusammenarbeit auf dem Campus
entschlossen. Zu den sechs Startclustern zählen Smart Logistik,
Produktionstechnik, Photonik, Biomedizintechnik, Schwerlastantriebe
und Nachhaltige Energie. www.rwth-campus.com

Pressekontakt:
Sonja Wiesner
Head of Public Relations
RWTH Aachen Campus GmbH
Telefon: +49 241 80-25794
E-Mail: sonja.wiesner@rwth-aachen.de
www.rwth-campus.com

Original-Content von: RWTH Aachen Campus GmbH, übermittelt durch news aktuell

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