Deutscher Zukunftspreis 2017 – Entscheidung am 29. November / Team 3 lässt künstliche Hände sensibel fühlen (VIDEO)

Drei Teams sind für die hochrangige Auszeichnung nominiert. Wir
stellen die Nominierungen im Video vor – hier Dr.-Ing. Stefan Schulz
über maßgerechte, sensible Prothesen.

Das Karlsruher Team hat neuartige, besonders leichte und kleine
Handprothesen entwickelt, die sich auch für Kinder und Jugendliche
eignen. Zudem schufen sie ein modulares Prothesensystem, das selbst
einzelne Finger oder Teile einer Hand ersetzen kann. Die innovativen
Prothesen verfügen als weltweit erste serienmäßig über einen
künstlichen Tastsinn.

Jedes Jahr erhalten weltweit rund 10.000 Menschen eine
elektronisch gesteuerte Prothese. Allerdings blieb vielen Personen
bisher ein solcher technischer Handersatz verwehrt, denn die
verfügbaren Handprothesen waren zu schwer und groß für Kinder,
Jugendliche und Menschen mit kleinen und schlanken Händen. Die
vergleichsweise große Zahl an Menschen, denen einzelne Finger oder
Teile einer Hand fehlen, konnte bisher nur mit passiven
Schmuckprothesen versorgt werden. Das von den Forschern aus Karlsruhe
entwickelte Baukastensystem für bionische Teilhandprothesen beseitigt
dieses Manko.

Kern der Innovation ist die weltweit kleinste Einzelfingerprothese
mit miniaturisierten Antrieben. Aktive Finger und Daumen bilden
zusammen mit Rahmenelementen ein flexibles modulares System, das sich
individuell an den Träger anpassen lässt. Robuste
Leichtbaumaterialien und eine Optimierung der Gestalt per Software
sorgen dafür, dass das neue System nur etwa so viel wiegt wie eine
menschliche Hand – und dennoch sehr stabil ist. Das erleichtert die
Benutzung im Alltag. Eine gummierte Oberfläche verleiht der
künstlichen Hand eine hautähnliche Haptik und ermöglicht ein sicheres
Zugreifen. Neu ist auch der integrierte Tastsinn, der dem Träger
Rückmeldung über die ausgeübten Kräfte gibt. Dazu wird die Griffkraft
in spürbare leichte Vibrationen übersetzt.

Die Technologie ist durch etliche Patente abgesichert und bereits
sehr erfolgreich am Markt eingeführt: in Form von Handprothesen für
unterschiedliche Versorgungsniveaus – etwa als erste speziell auf
Kinder und Jugendliche zugeschnittene Hightech-Hand mit einzeln
beweglichen Fingern. Zusammen mit dem flexiblen Partialhandsystem
lassen sich weit mehr Menschen erreichen als mit bisherigen
Handprothesen. Die Forscher beliefern damit orthopädische
Fachwerkstätten in vielen Ländern. Potenzial hat die neue Technik
zudem in medizinischen Orthese-Produkten – etwa, um Menschen mit
Lähmungen nach einem Schlaganfall zu unterstützen.

Die Entscheidung der Jury fällt am 29. November. Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier zeichnet das Siegerteam am Abend mit dem mit
250.000 Euro dotierten Preis aus. Die Verleihung ist per Livestream
am 29. November 2017, ab 18.00 Uhr, die Ausstrahlung der festlichen
Veranstaltung im ZDF ab 22.15 Uhr zu verfolgen.

Weitere Informationen zu den Nominierten, Bild-,Podcast- und
Videomaterial zum Download unter www.deutscher-zukunftspreis.de oder
www.facebook.com/deutscher.zukunftspreis

Pressekontakt:
Büro Deutscher Zukunftspreis
Dr. Christiane A. Pudenz
Cuvilliésstraße 14
81679 München
Tel. 089-30 70 34 44
info@deutscher-zukunftspreis.de
www.deutscher-zukunftspreis.de
www.facebook.com/deutscher.zukunftspreis

Original-Content von: Deutscher Zukunftspreis, übermittelt durch news aktuell

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