Die Zukunft des Gesundheitswesens ist digital, der zukünftige Erfolg von Arztpraxen besteht in der Kommunikationsfähigkeit der Praxisteams

Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten
Auch wenn viele niedergelassene Ärzte derzeit (noch) nichts davon wissen wollen: digitale Veränderungen werden im Gesundheitswesen – und damit auch in Arztpraxen – umfassend Einzug halten, denn bei der Transformation handelt es sich um keine kurzlebige Nischenlösung, sondern um eine generelle strategische Entwicklung. Wie intensiv die Digitalisierung des einzelnen Praxisbetriebs sein wird und in welchen Bereichen bzw. Umsetzungsformen sie stattfindet, ist hingegen eine individuell-unternehmerische Entscheidung jedes Praxisinhabers, die dann natürlich auch den Praxiserfolg beeinflussen wird.

Technik benötigt eine kommunikative Flankierung
Doch für den zukünftige Erfolg im Kontext der Digitalisierung kommt es fast noch mehr auf einen assoziierten Aspekt an: die Kommunikationsfähigkeit der Praxisteams. Ärzte und Medizinische Fachangestellte müssen sich nicht nur mit den sich verändernden Anforderungen der Patienten an die medizinische Information und Beratung auseinandersetzen, sondern gleichzeitig auch die technischen Veränderungen, soweit sie die Patienten direkt betreffen, in ihren Funktionen, ihrer Anwendung und ihren Resultaten erklären. Diese Zukunftsperspektive wird bei der stark durch die technischen Aspekten geprägten Diskussion meist übersehen: je digitaler eine Praxis wird, desto kommunikationsfähiger müssen Ärzte und Mitarbeiterinnen sein.

Das Optimum liegt noch in weiter Ferne
Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg, denn in Arztpraxen werden derzeit – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – durchschnittlich nur 42,7% der für eine optimale interne und externe Praxiskommunikation notwendigen Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen eingesetzt, die hieraus resultierende Patientenzufriedenheit erfüllt dementsprechend lediglich 51,3% der Anforderungen und Wünsche.

Vorgeschobene Argumente
Die Gründe hierfür sind vielfältig: den einen fehlen die Fähigkeiten, den anderen das Bewusstsein und Dritten die Motivation. Ärzte weisen vor allem darauf hin, dass sie keine Zeit für die „sprechende Medizin“ haben und dieser Ansatz ohnehin auch noch schlecht honoriert wird. Die Valetudo Check-up©-Analysen zeigen aber, dass der angeführte Zeitmangel vor allem das Problem einer unzureichenden Organisation und eines unstrukturierten Zeitmanagementsystem ist. Die beklagte, zu geringe Honorierung korrespondiert mit den häufig fehlenden Kommunikationsfähigkeiten der Ärzte, denn die Erfahrungen aus Best Practice-Praxisbetrieben zeigen, dass – unter Einsatz der richtigen Techniken – auch in kurzer Zeit alles Wesentliche gesagt werden kann.

Das Problem ist erkannt
Dass bei vielen Ärzten Schulung und Information bei den Grundlagen beginnen müssen, hat auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erkannt: ihr Internetangebot wurde aktuell durch ein Video erweitert, das niedergelassene Ärzte u. a. erst einmal damit vertraut macht, dass Arzt-Patienten-Gespräche eine Struktur haben und dialogorientiert geführt werden sollten.

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