Else Kröner-Fresenius-Stiftung wählt die Universität Dresden für 40 Millionen Euro Förderung aus: Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit ins Leben gerufen (FOTO)

Innovativere Ausbildungs- und Organisationstrukturen, stärker
fächerübergreifende Zusammenarbeit, mehr Forschungsressourcen,
Spitzenleistungen und eine bessere Patientenversorgung – Die Else
Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) hat die Entscheidung in der
Ausschreibung von Fördermitteln in Höhe von 40 Millionen Euro über
zehn Jahre für ihr Modellvorhaben in der klinischen Forschung
getroffen: Die Technische Universität Dresden wurde mit ihrem Antrag
für den Aufbau des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Digitale
Gesundheit ausgewählt.

Ausschreibungs- und Auswahlprozess

„Unsere Ausschreibung und die Bewerbungen von insgesamt 27
medizinischen Fakultäten haben uns gezeigt, dass die Umsetzung der
Empfehlungen des Wissenschaftsrats “Perspektiven der
Universitätsmedizin“ vom Oktober 2016 relevanter denn je ist“,
erläutert Prof. Dr. Michael Madeja, wissenschaftlicher Vorstand der
EKFS. „Nicht nur die fünf Anträge, die in die Endrunde gekommen sind,
waren von beeindruckend hoher Qualität.“

Alle fünf Vollanträge wurden von internationalen Fachgutachtern
bewertet. Auswahlkommissionen, denen u. a. die Präsidenten der
Helmholtz-Gemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft sowie Präsidenten
internationaler Fachgesellschaften angehörten, hatten die in der
Endrunde vertretenen Standorte bei Vor-Ort-Terminen beurteilt und dem
Stiftungsrat der EKFS Empfehlungen gegeben. „Dem Stiftungsrat fiel
die Auswahl alles andere als leicht“, betont Madeja. „Denn obschon es
Differenzierungen in der Bewertung der Auswahlkommissionen gab, wurde
jeder der fünf Anträge von der jeweiligen Kommission als hervorragend
und absolut förderungswürdig eingestuft.“ Jeder einzelne Antrag habe
das Potenzial, die Universitätsmedizin vor Ort substanziell zu
verändern und Entscheidendes für die klinische Forschung und eine
bessere Patientenversorgung weit darüber hinaus beizutragen. Dabei
habe der Antrag aus Dresden den Zielen der Stiftung am besten
entsprochen.

Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit

„Mit dem Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit
wird an der Dresdner Hochschulmedizin eine Schnittstelle zwischen
Technologie und Medizin geschaffen, die wissenschaftlich wie
strukturell Maßstäbe setzt“, sagt Prof. Michael Albrecht,
Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. Neben der aus
Uniklinikum und Medizinischer Fakultät bestehenden Hochschulmedizin
Dresden gehören die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
sowie die Fakultät Informatik der TU Dresden zu den Antragstellern.

„Digitale Technologien, Sensoren, drahtlose Kommunikation, Robotik
und maschinelles Lernen bieten auch auf dem Gebiet der
Krankenversorgung ein hohes wissenschaftliches Potenzial. Im
Gegensatz zu etablierten und gut finanzierten molekularen
Forschungsstrukturen – auch am Dresdner Campus – ist die
Schnittstelle zwischen Technologie und Medizin wissenschaftlich und
strukturell nicht ausreichend entwickelt. Daher kann die digitale
Revolution ihre Vorteile für Wissenschaft und Patienten nicht voll
entfalten. Um diese Bremse zu lösen, haben wir das Konzept des Else
Kröner-Fresenius-Zentrums für Digitale Gesundheit entwickelt“, sagt
Prof. Jochen Hampe. Der Gastroenterologe und Direktor der
Medizinischen Klinik I ist Hauptantragsteller.

Um „digital health“ zum Nutzen der Patienten zu etablieren, soll
die Schnittstelle zum Patienten im Fokus stehen. Deshalb wird das
Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit
Innovationsprojekte entwickeln und fördern, die sich aus der direkten
Arbeit am Krankenbett ergeben. Es wird ein interaktives „Living Lab“
mit Operationsräumen, regulären Betten und Intensivbetten aufgebaut.
Ferner werden Stiftungsprofessuren an den Schnittstellen ernannt.
Nach der Förderung von zehn Jahren durch die EKFS wird das Zentrum
dann von der Hochschulmedizin Dresden weitergeführt.

Die Stiftung und die TU Dresden haben vorgesehen, bereits in den
kommenden Wochen den Fördervertrag auszuhandeln, damit das Institut
noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen kann.

Weitere Förderungen der Stiftung

Aufgrund der hohen Qualität und Relevanz aller Vollanträge hat die
EKFS außerdem beschlossen, dass die vier nicht-ausgewählten Standorte
für die Weiterführung eines besonders notwendigen Elements ihres
jeweiligen Konzepts eine Anschubfinanzierung in Höhe von je 0,5
Millionen Euro je Standort erhalten können. „Bei dieser beeindruckend
hohen Qualität der Anträge bedauern wir sehr, nur ein Zentrum
einrichten zu können. Wir wollen jedoch mit den Anschubfinanzierungen
die nicht ausgewählten Standorte ermutigen und zumindest ansatzweise
befähigen, die Umsetzung ihrer Reformkonzepte der universitären
Medizin zu beginnen“, erläutert Madeja die Entscheidung der EKFS.

„Aus Sicht der Else Kröner-Fresenius-Stiftung zeigt unsere
Ausschreibung, dass ein Umdenken in der deutschen Universitätsmedizin
bereits begonnen hat und sie auf einem guten und notwendigen Weg ist.
Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates sind in den Fakultäten
angekommen. Wir würden es daher begrüßen, wenn bundespolitisch die
Etablierung eines breiten Programmes zur Einrichtung von
Profilbereichen an den deutschen Standorten der Hochschulmedizin
umgesetzt würde“, merkt Madeja an. „Als Stiftung können wir diese
Aufgabe nicht übernehmen. Aber aufgrund der Relevanz einer Reform der
universitären Medizin nach den Empfehlungen des Wissenschaftsrates
erwägt die Stiftung, in wenigen Jahren eine weiteres Else
Kröner-Fresenius-Zentrum für Klinische Forschung auszuschreiben.“

Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern.
Menschen helfen.

Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der
Förderung medizinischer Forschung und unterstützt
medizinisch-humanitäre Projekte. Die Stiftung wurde im Jahr 1983 von
der Unternehmerin Else Kröner gegründet und zu ihrer Alleinerbin
eingesetzt. Die EKFS bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus
Dividenden des Gesundheitskonzerns Fresenius, dessen größte
Aktionärin sie ist. Bis heute hat sie rund 1660 Projekte gefördert.
Mit einem jährlichen Gesamtfördervolumen von aktuell über 50
Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung
Deutschlands. www.ekfs.de.

Über die Technische Universität Dresden

Die Technische Universität Dresden ist eine der
Spitzenuniversitäten Deutschlands und Europas: stark in der
Forschung, erstklassig in der Vielfalt und der Qualität der
Studienangebote, eng vernetzt mit Kultur, Wirtschaft und
Gesellschaft. Als moderne Universität bietet sie mit ihren fünf
Bereichen in 18 Fakultäten ein breit gefächertes wissenschaftliches
Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland. Sie ist die
größte Universität Sachsens. Die große Campus-Familie der TU Dresden
setzt sich zusammen aus rund 32.400 Studierenden und ca. 8.300
Mitarbeitern – davon 600 Professoren. Am 15. Juni 2012 hat die TU
Dresden in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit
ihrem Zukunftskonzept „Die Synergetische Universität“, dem
Exzellenzcluster „cfaed – Center for Advancing Electronics Dresden“
und den beiden Fortsetzungsanträgen „Center for Regenerative
Therapies Dresden (CRTD)“ und „Dresden International Graduate School
for Biomedicine and Bioengineering (DIGS-BB)“ aus der ersten Runde
den Titel einer Exzellenzuniversität errungen. Im Januar 2019 haben
drei neue Exzellenzcluster ihre Arbeit aufgenommen: „PoL: Physik des
Lebens“, „ct.qmat: Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien“
und „CeTI: Zentrum für Taktiles Internet“ Die TU Dresden ist eine
der elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands.

Pressekontakt:
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Bianka Jerke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: + 49 6172 8975-24
E-Mail: b.jerke@ekfs.de

Original-Content von: Else Kröner-Fresenius-Stiftung, übermittelt durch news aktuell

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