Entwicklung eines neuartigen Eistribometers

Das Ziel der Entwicklung neuartiger Belagsbeschichtungen für Sprungskier besteht darin, die Reibung zwischen Skibelag und der Eisoberfläche der Anlaufspur zu reduzieren und somit eine Erhöhung der Absprunggeschwindigkeit zu erzielen, weil höhere Anlaufgeschwindigkeiten zu weiteren Sprüngen führen (Faustformel: 1 km/h schneller entspricht 10 Weitenmetern). Das Problem besteht in der objektiven Messung des Reibkoeffizienten bei Wettkampfbedingungen (100 m Anlaufphase, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in ca. 5 Sekunden, identische Flächenpressung). Alle bekannten Eistribometer verwenden kleine Probengrößen mit zu hohen Flächenpressungen oder beschleunigen wesentlich schneller.

Als Ausgangsmaterial für den Skibelag ist durch den internationalen Skiverband FIS die Verwendung eines ultra- hochmolekularen Polyethylens (UHMW-PE) als Sohlenmaterial vorgeschrieben. An der Hochschule Kaiserslautern wurde ein Verfahren entwickelt, um das in Bändern zu beziehende UHMW-PE, wulstfrei zu Ringen zu fügen. Diese Ringe werden auf dem ebenfalls an der Hochschule Kaiserslautern entwickelten Eistribometer, das in Analogie zu einem Bandschleifer funktioniert, gegen den Reibpartner Eis gemessen. Über die Auslenkung einer sich formschlüssig in einer Schale befindlichen Eisplatte wird die Reibungskraft ermittelt. Durch den jeweiligen Austausch der Schale mit der Eisplatte werden Migrationseffekte von Beschichtungen eliminiert. Das entwickelte Messsystem befindet sich in einem Kühlraum bei -8° C, der von der FIS vorgeschriebenen Temperatur der Anlaufspur.

Das Eistribometer wird auf der HMI in Halle 2, Stand B40 Forschung und Innovation Rheinland-Pfalz  vorgestellt.

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