Ja zum Haustier und zur medizinischen Behandlung / Aktuelle Umfrage des Europäischen Verbandes für Tiergesundheit veröffentlicht (FOTO)

Der europäische Verband für Tiergesundheit (IFAH-Europe) hat im
Jahr 2016 in sechs EU-Staaten Bürger zu ihrem Wissen und ihrer
Meinung über Tiergesundheit und die Anwendung von Tierarzneimitteln
befragt. Die Auswertung der Studie mit Blick auf Kleintiere liegt nun
vor. Für Deutschland ergab sich folgendes Bild: Die Befragten haben
eine positive Haltung zur Behandlung von Kleintieren. Jedoch zeigte
sich, dass zum Teil wenig bekannt ist, wie Tierarzneimittel
zugelassen und kontrolliert werden.

Die Gesundheit der Tiere liegt den Deutschen am Herzen. So stimmen
knapp 60 Prozent der Aussage zu „Haustiere haben den gleichen
Anspruch auf Arzneimittel wie Menschen“. Hoch ist auch das Wissen und
die Akzeptanz von vorbeugenden Maßnahmen wie Impfung, Entwurmung und
Behandlungen gegen Flöhe und Zecken. So stimmen mehr als zwei Drittel
(67 %) der Befragten der Aussage zu „Haustiere sollten genauso wie
unsere Kinder regelmäßig geimpft werden“. 70 Prozent befürworten eine
regelmäßige Anwendung von Mitteln gegen Flöhe und Zecken, um einen
Befall zu verhindern. 83 Prozent stimmen der Aussage zu „Haustiere
sollten regelmäßig entwurmt werden“.

Trotz der positiven Ergebnisse der IFAH-Europe Umfrage, fühlen
sich die Befragten allgemein über das Thema „Tierarzneimittel“ durch
die Medien schlecht informiert. Nur 18 Prozent fühlen sich gut
informiert. Mehr als ein Drittel (35 %) weiß nicht, dass
Tierarzneimittel vor dem Verkauf getestet und geprüft werden müssen.
Drei Fünftel (61% bzw. 59 %) wissen nicht, dass Tierarzneimittel den
gleichen Sicherheitsstandards wie Arzneimittel für den Menschen
unterliegen und von unabhängigen Wissenschaftlern bewertet und
geprüft werden müssen, bevor sie in den Verkauf gehen. Wichtigste
Informationsquellen zu Fragen des Tierarzneimitteleinsatzes bei
Kleintieren sind Tierärzte (51 %) und das Internet (58 %).

Insgesamt verdeutlicht die Studie, dass konkrete Maßnahmen beim
Einsatz von Tierarzneimitteln auf eine hohe Akzeptanz stoßen. Lücken
gibt es zu den Fakten über Regelungen der Zulassung und Kontrolle von
Tierarzneimitteln, die damit verbundenen Bedenken sind entsprechend
groß.

Heimtiere erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Nach den
neuesten Zahlen vom Industrieverband Heimtierbedarf e. V. und dem
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. halten 44 Prozent aller
Haushalte in Deutschland ein oder mehrere Haustiere. Laut Studie gibt
es in Deutschland 13,4 Millionen Katzen und 8,6 Millionen Hunde.

Wichtige Fakten über die Tierarzneimittelzulassung

– Tierarzneimittel unterliegen einer strengen behördlichen
Zulassung nach vergleichbaren Vorgaben wie Arzneimittel für Menschen.

– Geprüft werden die Qualität, die Wirksamkeit und die Sicherheit
der Arzneimittel.

– Die Sicherheitsprüfung umfasst mehrere Bereiche:
– Sicherheit beim Zieltier
– Sicherheit für den Anwender
– Sicherheit der Umwelt

– Bei Nutztieren wird darüber hinaus auch die Sicherheit für die
erzeugten Lebensmittel geprüft.

– Folgende Behörden sind für die Zulassung von Tierarzneimitteln
in Deutschland zuständig:
– Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
(BVL) ist zuständig für die pharmazeutischen Tierarzneimittel.
– Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) kümmert sich um die Zulassung von
Tierimpfstoffen und Sera.

– Auf der EU-Ebene ist die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA)
für die Arzneimittelzulassung zuständig.

– Jedes Arzneimittel wird jeweils speziell für die Zieltierart
geprüft und zugelassen.

Wichtig: Da sich die Tierarten zum Teil in ihrem Stoffwechsel
grundlegend unterscheiden sollten Tierarzneimittel, außer es ist vom
Tierarzt explizit anders angeordnet worden, nicht bei einer anderen
Tierart zur Anwendung kommen (z.B. kann das Flohmittel für den Hund
für die Katze unverträglich sein).

Humanarzneimittel sollten bei Tieren auch aus demselben Grund
nicht angewendet werden.

– Wichtig: Sogar innerhalb einer Tierart gibt es manchmal
verschiedene Tierarzneimittelgrößen oder -stärken, die genau auf das
Tier abgestimmt sind (z.B. unterschiedliche Größen bei kleinen,
mittelgroßen und großen Hunderassen).

– Forschung und Entwicklung eines neuen Wirkstoffes bis hin zur
Zulassung eines fertigen Arzneimittels können bis zu zehn Jahren in
Anspruch nehmen. Die Kosten für die Neuentwicklung eines
Arzneimittels bis zur Marktreife liegen nach Schätzungen bei bis zu
150 Millionen Euro. Wichtig: Auch nach der Zulassung werden
Herstellung und Sicherheit des Produktes fortlaufend überwacht.

– Die Unternehmen der Tiergesundheitsindustrie investieren im
Durchschnitt acht bis zehn Prozent ihres Umsatzes in Forschung und
Entwicklung.

– Der Tierarzneimittelmarkt in Deutschland liegt bei 788 Millionen
Euro Umsatz. Dies entspricht etwa drei Prozent verglichen mit dem
Humanarzneimittelmarkt.

Pressekontakt:
Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller
Tel. 0228 / 31 82 96
E-Mail: bft@bft-online.de
http://www.bft-online.de

Original-Content von: Bundesverband f?r Tiergesundheit e.V., übermittelt durch news aktuell

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