Mehr Sicherheit für ICE und TGV / Deutsch-französisches Projekt RE(H)STRAIN entwickelt Sicherheitsschleuse

Wissenschaftler vom Institut für
Sicherheitsforschung (ISF) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS)
haben im Rahmen des deutsch-französischen Projekts RE(H)STRAIN eine
Luftschleuse entwickelt, die die berührungslose Detektion von
flüchtigen Substanzen, die von Sprengstoff oder Drogen herrühren, an
Bahnhöfen oder an Zugtüren ermöglicht.

Die Bombenanschläge von Madrid (2004) und London (2005) haben
gezeigt: Bahnhöfe und Züge in Europa sind potenzielle Ziele für
Angriffe mit Sprengstoffen. „Es ist wichtig, kritische
Verkehrsinfrastrukturen in der EU besser vor möglichen
Terroranschlägen zu schützen“, so Prof. Dr. Peter Kaul, Direktor des
ISF. Daher komme der Entwicklung von Sicherheitstechnik für den
Zugverkehrs zentrale Bedeutung zu. In dem Projekt entwickelte das
Team um Professor Kaul eine Luftschleuse zum Schutz der deutschen und
französischen Hochgeschwindigkeitszüge ICE und TGV vor
terroristischen Angriffen. Vorgabe war der Erhalt des öffentlichen
Nah- und Fernverkehrs als ein für jedermann nutzbares, frei
zugängliches System ohne zeitraubende Zusatzkontrollen.

Die Wissenschaftler der H-BRS erfüllten die Anforderungen durch
die Idee einer kontaktfreien Überprüfung der Reisenden auf ihrem
Reiseweg. Sie entwickelten die genannte Luftschleuse, die einfach und
schnell begehbar ist und den Strom der Reisenden an Bahnhöfen nicht
aufhält. „Beim Gang durch die Schleuse wird der Reisende einem
leichten Luftstrom ausgesetzt“, so Projektleiter Stephan Maurer. „Der
Luftstrom tritt auf der einen Seite der Schleuse aus und wird auf der
andern Seite wieder angesaugt. Anschließend wird er mit verschiedenen
Sensoren auf Gefahrenstoffe untersucht.“ Das System biete so eine
effiziente und störungsfreie Passagierkontrolle, da keine Stopps und
weitere Überprüfungen notwendig sind. „In Verbindung von mehreren
Systemen beispielsweise am Eingang eines Bahnhofs und an den
Zugtüren, können Träger von gefährlichen Stoffen zudem entsprechend
beobachtet und gegebenenfalls polizeilich überprüft werden“, so
Maurer weiter.

Das Institut für Sicherheitsforschung (ISF) der Hochschule
präsentierte das Labormuster der Sicherheitsschleuse bereits auf der
Hannover Messe und bei der Bonner Wissenschaftsnacht. Eine
Weiterentwicklung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) und der französischen L“Agence Nationale de la Recherche (ANR)
geförderten Projekt ist geplant.

Projektseite: www.h-brs.de/rehstrain

Fotos zum Download stehen hier bereit:
https://www.h-brs.de/de/pressemitteilung/sicherheit_ice_tvg

Pressekontakt:
Prof. Dr. Peter Kaul
Institut für Sicherheitsforschung
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Tel. +49 2241 865-515
E-Mail: peter.kaul@h-brs.de

Original-Content von: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, übermittelt durch news aktuell

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