rbb-exklusiv: Bundeszentrale nimmt vom rbb angezweifelte Studie zu Grenztoten vorerst aus Sortiment

Die Recherche des rbb zur zweifelhaften Zahl von
Toten an der innerdeutschen Grenze hat Konsequenzen.

Wie die Bundeszentrale für politische Bildung dem rbb am
Donnerstag mitgeteilt hat, hat sie die kritisierte Studie vorerst aus
dem Sortiment genommen. Zugleich verteidigt sie die ursprüngliche
Entscheidung, die Untersuchung in ihren Bestand aufgenommen zu haben.

Im folgenden die Stellungnahme der Bundeszentrale an den rbb:

„… Es handelt sich dabei um die erste umfassende Studie mit
wissenschaftlichem Anspruch, die sich der Gesamtzahl der Opfer an der
innerdeutschen Grenze widmet. Es gab bei Prüfung des Bandes im Haus
keinerlei Anlass, an der wissenschaftlichen Redlichkeit der Arbeit
des renommierten Forschungsverbundes SED-Staat an der FU Berlin zu
zweifeln, zumal das Projekt ja auch durch das BKM unterstützt wurde.
Im Gegenteil, es wären sicher in der Öffentlichkeit Fragen
entstanden, wenn wir den Band nicht für unsere Schriftenreihe erwogen
hätten. Die bpb bedauert es sehr, wenn nun Zweifel an einzelnen
Ergebnissen auftauchen, begrüßt aber die öffentliche Debatte um
dieses wichtige Thema der gesamtdeutschen Nachkriegsgeschichte. Bis
zur Klärung dieser offenen Fragen ist der Band daher bei der bpb
nicht verfügbar.“

In der Studie sind 327 Grenztote aufgeführt. Nach rbb-Recherchen
sind aber in mindestens 50 Fällen Zweifel angebracht, weil Täter zu
Opfern gemacht wurden, darunter Offiziere, die beispielsweise für die
Stasi spioniert haben und sich später das Leben nahmen.

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Rundfunk Berlin-Brandenburg

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