Verhaltensökonom Matthias Sutter: „Geduld macht glücklicher“

Am 7. November 2018 zeigte der Verhaltensökonom Matthias Sutter
beim „Vienna Behavioral Economics Network“ (VBEN), dass
Persönlichkeitseigenschaften wie Geduld, Selbstkontrolle oder Zielorientierung
wichtige Indikatoren für Erfolg im Leben sind.

Im Zeitalter der Digitalisierung und ständiger Verfügbarkeit herrscht das Gefühl
vor, dass jedes Bedürfnis am besten sofort und jederzeit werden kann. Wozu also
warten? Diese Frage beschäftigt Matthias Sutter, einer der führenden
Wirtschaftsforscher im deutschsprachigen Raum, schon seit vielen Jahren.

Am 7. November 2018 erzählte er auf Einladung „Vienna Behavioral Economics
Network“ (VBEN) im Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbank von den
Ergebnissen seiner Forschung. Er zeigte dabei eindrucksvoll, dass geduldige
Menschen mit höherer Wahrscheinlichkeit bessere Bildungsabschlüsse erwerben,
mehr verdienen, seltener Alkoholiker oder spielsüchtig werden und stabilere
Beziehungen führen.

Heute verzichten, morgen mehr haben

Wer von Kind an gelernt hat, geduldiger zu sein, sei später insgesamt ein
zufriedenerer Mensch, so Sutter. Ebenso evident: Selbstbeherrschung ist für den
persönlichen Erfolg viel wichtiger ist als Intelligenz und Talent. In die
Berufswelt übersetzt bedeutet das: Wer geduldig in eine Ausbildung investiert,
hat Chancen, einen besseren Job zu bekommen.

Sutters Forschungsergebnisse zeigen auch, dass der Grundstein nicht dem
sofortigen Impuls zu nachzugeben, bereits in der frühen Kindheit gelegt wird.
Warum die einen prinzipiell geduldiger durchs Leben gehen als andere, lässt sich
schwer erklären. „Verlässlichkeit ist wichtig“, sagt Sutter. „Es muss sich
lohnen geduldig zu sein und zu warten.“

Allerdings stehe die Forschung hier erst am Anfang. „Wir wissen aber, dass sich
die Fähigkeit zur Geduld sehr früh entwickelt, etwa im Alter von drei bis sechs
Jahren.“ An dieser Veranlagung verändere sich in vielen Fällen das ganze Leben
lang nichts mehr, so der Verhaltensökonom. Wir bleiben geduldige oder
ungeduldige Menschen, mit allen jeweiligen Konsequenzen.

Save the date: 19. März 2019

Das nächste Treffen des „Vienna Behavioral Economics Network“ findet am 19. März
2019 statt. Als Keynote-Speakerin wird Marie Claire Villeval zum Thema „Teamwork
& Leadership“ sprechen.

Infos und Anmeldung unter: http://vben.at/

Über das Vienna Behavioral Economics Network (VBEN)

Um die Erkenntnisse der verhaltensökonomischen Forschung mit Interessierten zu
teilen, wurde das Vienna Behavioral Economics Network (VBEN) gegründet. Es ist
eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Regelmäßig
werden dort Expertinnen und Experten ihre Erfahrungen bei der praktischen
Anwendung und evidenzbasierten Erforschung von verhaltensökonomischen Fragen
präsentieren. Eingeladen sind Manager, Politiker, Wissenschaftler, Studierende
und natürlich alle anderen Interessierten, die teilnehmen möchten.

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie
(https://www.apa-fotoservice.at/galerie/15575)

Kontakt:
Eberhard Lauth |netzkundig.com
Mariahilfer Straße 101/Top 21
A-1060 Wien
Tel: +43.720.513275
Email:eberhard.lauth@netzkundig.com

Original-Content von: Vienna Behavioral Economics Network (VBEN), übermittelt durch news aktuell

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