Viel Diskussionsstoff für die Fachöffentlichkeit

(Reutlingen/Barcelona) – Retinale Implantate sind für Netzhautspezialisten aus der ganzen Welt ein spannendes Thema. Entsprechend intensiv wurde beim diesjährigen 17. EURETINA Kongress, der vom 7. bis 10. September in Barcelona, Spanien, stattfand, über die Entwicklung der Retina Implant AG aus Reutlingen diskutiert. Die EURETINA (European Society of Retina Specialists) ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Austauschs zwischen europäischen Wissenschaftlern und Ärzten, die sich mit vitreoretinalen und makularen Erkrankungen der Netzhaut beschäftigen. Der jährlich stattfindende EURETINA Kongress gilt als bedeutende Zusammenkunft europäischer Netzhautspezialisten, die sich hier vor allem über aktuelle Studien und Technologien austauschen.

Das subretinale Netzhautimplantat der Retina Implant AG kann Blinden, die an Retinitis pigmentosa (RP) erkrankt sind, einen Teil ihres Sehvermögens zurückgeben. Patienten, denen der Chip implantiert wurde, nahmen beispielsweise Lichtquellen wie Fenster oder Lampen wahr und konnten sich dadurch wieder im Raum orientieren. Professor Eberhart Zrenner präsentierte die zweite Generation des Chips, den RETINA IMPLANT Alpha AMS, mit dem Vortrag „Results of a multicenter trial with the new electronic subretinal implant alpha AMS in 15 blind RP-patients“ (Ergebnisse einer Multi-Center-Studie mit dem neuen elektronischen subretinalen Implantat Alpha AMS bei 15 RP-Patienten) der Fachöffentlichkeit.

„Unser Implantat ist das Ergebnis einer 20-jährigen Forschungsarbeit, der internationale Austausch mit Netzhautspezialisten ist für die Weiterentwicklung enorm wichtig. Und durch das CE-Kennzeichen ist unsere Methode heute schon in Europa für verschiedene Formen degenerativer Netzhauterkrankungen wie z.B. Retinitis pigmentosa verfügbar“, erklärt Reinhard Rubow, CEO der Retina Implant AG nach der lebhaften Diskussion über Pro und Contra von Retina-Implantaten in der sogenannten Amsterdam Debate zum Thema, ob retinale Implantate eine realistische Lösung bei Blindheit seien. „Unser nur etwa zwölf Quadratmillimeter große Mikrochip – ähnlich wie in einer Kamera -, wird direkt unter der sogenannten Sehgrube im Auge platziert. Seine Photodioden können dann die durch Retinitis pigmentosa abgestorbenen Photorezeptoren teilweise ersetzen.“

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