Westliche Ernährungsweise hat selbst nach Änderung der Essgewohnheiten langfristig Auswirkungen auf das körperliche Immunsystem

Die neuen, heute
in Cell (http://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(17)31493-9)
veröffentlichten Forschungsergebnisse von IFM Therapeutics
Mitbegründer Dr. Eicke Latz zeigen auf, dass eine ungesunde westliche
Ernährungsweise das NLRP3-Inflammasom zur Aktivierung des
körpereigenen Immunsystems anregt, ähnlich wie bei einer bakteriellen
Infektion. Die Untersuchungen ergaben, dass die Körperzellen auch
nach dem Wechsel zu einer gesünderen Ernährungsform eine signifikante
epigenetische, transkriptionelle und funktionelle Umprogrammierung in
sowohl Immunsystem als auch Knochenmark durchlaufen, die langfristige
Folgen haben kann. IFM Therapeutics, LLC (IFM), ein privat geführtes
biopharmazeutisches Unternehmen, wird diese und andere Daten von Dr.
Latz nutzen, um Therapien zu entwickeln, die das angeborene
Immunsystem modulieren und der Behandlung von Entzündungskrankheiten
und Krebserkrankungen dienen.

Das Team von Latz stellte in seiner jüngsten Forschungsarbeit
fest, dass das NLRP3-Inflammasom, ein intrazellulärer Sensor für
Gefahrensignale, der das Immunsystem warnt, auf Bedrohungen im Körper
zu reagieren, eine durch die westliche Ernährungsweise induzierte
systemische Entzündung und myeloische Vorläufer-Programmierung
vermittelt. Diese Ergebnisse zeigen neue potenzielle therapeutische
Möglichkeiten zur Beeinflussung von ernährungsbedingten Pathologien
auf, denen in vielen Fällen eine nicht angemessene Immunaktivierung
zugrunde liegt.

„Es wurde erst kürzlich entdeckt, dass die angeborene Immunantwort
ein Gedächtnis besitzt“, erklärte Prof. Dr. med. Eicke Latz, IFM
Mitbegründer und Gründer und Direktor des Instituts für Angeborene
Immunität der Universität Bonn, der für die Studie eine
multinationale Forschergruppe anführte. „Nach einer überstandenen
Infektion verharrt das körpereigene Verteidigungssystem in einem
hyperaktiven Alarmzustand, damit der Körper schneller auf einen neuen
Angriff reagieren kann. Unser Forscherteam konnte feststellen, dass
die westliche Ernährungsweise eine ähnliche Wirkung hat – diese
Erkenntnisse haben eine enorme gesellschaftliche Relevanz und
potenzielle therapeutische Implikationen“.

Westliche Ernährungsweise als Auslöser für Entzündung und
induzierte trainierte Immunität

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die als Western Diet (WD)
bekannte westliche Ernährungsweise, die durch einen übermäßigen
Verzehr von raffiniertem Zucker, Salz und gesättigten Fetten
gekennzeichnet ist, eine sterile (bzw. nicht pathogene) Entzündung im
Körper auslöst, und zu einer Reihe von chronischen Krankheiten führen
kann, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atherosklerose,
Typ-2-Diabetes und Krebserkrankungen.

Für die jetzige Studie untersuchten die Forscher drei Gruppen von
Mäusen: eine Kontrollgruppe, die mit Standardfutter ernährt wurde,
eine zweite Gruppe, die eine westliche Diät erhielt, und eine dritte
Gruppe, die zunächst mit westlicher Diät gefüttert wurde und dann
später auf Standardfutter umgestellt wurde. Die mit einer westlichen
Diät ernährten Mäuse entwickelten in der Folge eine sich im ganzen
Körper ausbreitende Entzündung, gemessen an der erhöhten Menge an
entzündungsassoziierten Proteinen. Die mit Standardfutter ernährten
Mäuse wiesen diese Entzündungsanzeichen nicht auf. Mäuse, die
zunächst mit westlicher Diät gefüttert und dann auf Standardfutter
umgestellt wurden, zeigten nach dem Übergang systemische Anzeichen
für eine Verminderung der Entzündung. Die Immunzellen im Knochenmark
dieser Mäuse blieben jedoch, obwohl die systemische Entzündung
zurückging, funktionell verändert, wahrscheinlich als Folge einer
epigenetischen Umprogrammierung durch die entzündungsfördernde
westliche Ernährungsweise.

Knochenmarkzellen und Milz-Makrophagen aus jeder Mausgruppe wurden
isoliert und ex vivo getestet. Sie wurden über ein Panel von
bekannten Immunsystem-Triggern untersucht, wobei die Sekretion von
entzündlichen Proteinen als Maß der angeborenen Immunität analysiert
wurde. Die Zellen der mit westlicher Diät gefütterten Mäuse wiesen,
verglichen mit den Zellen der mit Standardfutter ernährten Mäuse,
gesteigerte und veränderte Reaktionen auf Immunsystem-Trigger auf.
Interessant ist dabei, dass die Zellen von Mäusen, die zuerst eine
westliche Diät erhalten hatten und dann auf Standardfutter
übergingen, anhaltend veränderte Reaktionen auf Stimuli zeigten, und
zwar ähnliche wie bei den ausschließlich mit einer westlichen Diät
gefütterten Mäusen. Diese Daten deuten darauf hin, dass sich die
Knochenmarkszellen, auch wenn die systemische Entzündung bei den
Mäusen nach dem Übergang von westlicher Ernährung auf Standardfutter
zurückgeht, an die durch die westliche Diät verursachte Entzündung
erinnern. Die Forschung zeigt auf, dass die westliche Ernährung nicht
nur eine sofortige Reaktion der angeborenen Immunantwort hervorrufen,
sondern auch durch Induzierung einer Gedächtnisfunktion des
angeborenen Immunsystems lang anhaltende Wirkung entfalten kann.

Rolle des NLRP3-Inflammasoms in der trainierten Immunität

Um die spezifischen Pfade zu verdeutlichen, die mit dieser Art von
Entzündung einhergehen, wurden Mäuse, denen das NLRP3-Protein fehlt,
mit ähnlichen Ernährungsplänen gefüttert. Interessanterweise hat dies
bei den Mäusen, denen das NLRP3-Protein fehlt, weder ähnliche
Entzündungsreaktionen hervorgerufen noch zeigte sich eine anhaltende
Entzündungsaktivität, was darauf hindeutet, dass das NLRP3-Protein
eine Schlüsselrolle bei der durch westliche Ernährungsweise
getriggerten angeborenen Immunität spielt.

„Die von Dr. Latz“ Team veröffentlichte Forschung zeigt die
Langzeitschäden, die eine ungesunde westliche Diät dem Immunsystem
zufügt, und zwar selbst nach einer Veränderung der
Ernährungsgewohnheiten“, sagte H. Martin Seidel, Ph.D., Executive
Vice President of R&D bei IFM Therapeutics. „Die Bestimmung des
NRLP3-Inflammasoms als Auslöser für dauerhafte Immunzellveränderungen
und einen hyperaktivierten Entzündungszustand eröffnet eine enorme
Chance, potenzielle Therapien zu entwickeln, die die NLRP3-Aktivität
hemmen und damit die Entwicklung von Herz-Kreislauf- und
Stoffwechselerkrankungen wie Atherosklerose und Typ-2-Diabetes
verlangsamen“.

Informationen zu IFM Therapeutics, LLC

IFM Therapeutics, LLC ist ein privat geführtes biopharmazeutisches
Unternehmen mit Sitz in Boston, Massachusetts. Das Unternehmen wurde
von einer internationalen Gruppe herausragender Wissenschaftler und
Mediziner gegründet, die seit Jahrzehnten daran arbeiten, die
angeborene Immunität und ihre Rolle bei der Regulierung des
Immunsystems zu erforschen. Das Team des IFM hat kleine Moleküle
entdeckt und entwickelt, die neue Targets im angeborenen Immunsystem
modulieren und Therapien der nächsten Generation zur Behandlung von
Krebs, Autoimmunkrankheiten und entzündlichen Erkrankungen
ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie unter www.ifmthera.com.

Logo –
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Pressekontakt:
Pressekontakte: USA: Spectrum Science Communications
Andrew Bailey
Senior Manager
abailey@spectrumscience.com
Tel.: (+1) 202-587-2521

Deutschland: Maja Kraas
Vice President of Operations
Maja@ifmthera.com
Tel.: (+49) 179-391-6200

Original-Content von: IFM Therapeutics, übermittelt durch news aktuell

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