Wie grün sind unsere Städte? Große Naturinventur beim GEO-Tag der Natur

Hauptveranstaltung auf dem UNESCO-Welterbe
Zollverein mit gut 2000 Besuchern | Einige überraschende Neu- und
Wiederfunde | GEO-Tag der Natur e. V. und NABU ziehen positive Bilanz

Über 800 Arten haben rund 70 Experten am GEO-Tag der Natur auf dem
Gelände des UNESCO Welterbes Zollverein nachgewiesen und damit die
Zahl der dort bekannten Arten um über 80 vergrößert. Mehr als 600
Besucher nahmen am vielfältigen Programm der zentralen Aktion des
GEO-Tags in Essen teil. Außerdem fanden am 17. und 18. Juni
deutschlandweit rund 500 weitere Feldforschungsaktionen statt. Das
Schwerpunktthema in diesem Jahr: „Wie grün sind unsere Städte?“.
Forscher und Interessierte schwärmten aus, um festzustellen, welche
Tier- und Pflanzenarten in Metropolen, Städten und Gemeinden leben
und wachsen.

Auf dem Zollverein-Gelände führten Zoologen und Botaniker,
darunter auch die Kinder und Jugendlichen des
NABU-Jugendforschercamps, eine 24-Stunden-Inventur der Natur durch.
Die Entdeckung der Schmalblättrigen Miere (Minuartia hybrida) sorgte
für eine Überraschung: Die Art galt im Ballungsraum Ruhrgebiet als
ausgestorben und ist auf der Roten Liste Nordrhein-Westfalen in
mehreren Regionen als stark gefährdet eingestuft. Ein weiterer
Neufund für Zollverein ist die Hirschzunge (Asplenium scoloplendrium)
sowie eine noch unbeschriebene Brombeerart, die den Namen Rubus
zollvereinensis tragen wird. Der Fund der Nachtfalterart Oncocera
semirubella, die auf der Roten Liste NRW in der Region als vom
Aussterben bedroht eingestuft ist, erfreute die Experten ebenfalls.

Am Borbecker Mühlenbach, dem zweiten Untersuchungsgebiet des
GEO-Tags der Natur in Essen, gab es ebenfalls eine Überraschung. Hier
wurde die Blauflügelige Prachtlibelle (Calopteryx virgo) entdeckt –
eine für das Ruhrgebiet sehr seltene Art. Sie steht beispielhaft für
den Erfolg der umgesetzten Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des
Emscherumbaus.

„Wir haben auf interessante Funde gehofft, aber mit diesem
Ergebnis haben wir nicht gerechnet. Das ist ein gutes Zeichen für die
Artenvielfalt auf Zollverein und stellvertretend für andere
Industriebrachen des Ruhrgebiets. Der Himmel über der Ruhr ist nicht
nur blau und die Region grün, Essen und das Ruhrgebiet sind auch ein
Hotspot der Artenvielfalt in Deutschland“, sagte Josef Tumbrinck,
Vorsitzender des NABU Nordrhein-Westfalen.

„Der GEO-Tag der Natur dient dazu, gemeinsam Spaß an der Natur zu
haben und die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür kennenzulernen.
Unsere Städte werden immer wichtiger für den Erhalt zahlreicher Arten
– darauf wollten wir in diesem Jahr besonders aufmerksam machen“,
sagte Christoph Kucklick, GEO-Chefredakteur.

Hauptförderer des GEO-Tags der Natur ist die Heinz Sielmann
Stiftung. Zu Ehren seines 100. Geburtstages präsentiert die Heinz
Sielmann Stiftung vom 2. Juni bis zum 5. November 2017 gemeinsam mit
dem Museum für Naturkunde Berlin die Ausstellung SIELMANN!

Die Hauptveranstaltung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein wurde in
diesem Jahr maßgeblich von der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und
Kulturpflege gefördert. Weitere Projektpartner waren neben der RAG
Montan Immobilien GmbH die Stiftung Zollverein, das Ruhr Museum, die
Biologische Station Westliches Ruhrgebiet sowie die
Emschergenossenschaft. Der GEO-Tag der Natur fand im Rahmen der
„Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017“ statt und wurde von der
Stadt Essen als offizielles Projekt gefördert. Zudem hat die
Sparkasse Essen den GEO-Tag der Natur unterstützt.

Weitere Informationen über den GEO-Tag der Natur unter
www.nrw.nabu.de und www.geo-tagdernatur.de

Fotos zur freien Verwendung im Zusammenhang mit dieser
Pressemitteilung unter https://we.tl/dtt0ny6F8G

Pressekontakt:
Christine Haller
PR/Kommunikation GEO
Gruner + Jahr GmbH & Co. KG
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 72 88
E-Mail haller.christine@guj.de
Internet www.geo.de

Birgit Königs
Pressesprecherin NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9
40219 Düsseldorf
Telefon +49 (0) 211 / 15 92 51 14
E-Mail Birgit.Koenigs@NABU-NRW.de
Internet www.NABU-NRW.de

Original-Content von: Gruner+Jahr, GEO, übermittelt durch news aktuell

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