Zahmes Chili – Studententeam macht synthetische Biologie alltagstauglich

Bielefelder Studenten stehen kurz vor der Fertigstellung eines Biosensor-Systems zur Messung von Schärfe. Die Nachwuchsforscher der Universität Bielefeld nehmen als erstes Team aus NRW am diesjährigen iGEM-Wettbewerb teil. Die renommierte international Genetically Engineered Machine Competition wird jährlich vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ausgeschrieben und ermittelt die besten Projekte von über 100 Teams aus aller Welt aus dem Gebiet der synthetischen Biologie.
Das Hauptziel ist, ein neukombiniertes und verändertes Genkonstrukt in das Bakterium Escherichia coli einzubringen. Dieses soll daraufhin die Schärfe in Speisen in Form eines Lichtsignals quantifizierbar zu machen. Das System basiert auf der Erkennung des Alkaloids Capsaicin, welches natürlicherweise in Pfeffer und Chilis vorkommt. Das Konzept des Biosensors soll in Zukunft auf weitere klinische oder umweltrelevante Fragestellungen (Diagnostik, Toxine, Allergene) angewandt werden. So ist es schnell und objektiv möglich selbst geruchsneutrale und nicht sichtbare Stoffe zu detektieren. Das Bielefelder Team plant in Kürze erste Tests ihres Biosensors an haushaltsüblichen Chilisaucen durchzuführen.
Die elf Studenten finden in der Wettbewerbsteilnahme die Herausforderung neben der Laborarbeit auch in der Finanzakquise, der Presse- und der Öffentlichkeitsarbeit. Im Zuge der Finanzakquise konnten namhafte Unternehmen und Institute aus dem Bereich der Life-Sciences gewonnen werden.
Im Bielefelder Science Café wird das Team Ende Oktober sein Projekt im Kontext der synthetischen Biologie vorstellen. Das Science Café ist eine etablierte Veranstaltung, die mehrmals im Jahr öffentlichkeitswirksam wissenschaftliche Themen in den Fokus setzt. Neben der deutschlandweiten öffentlichen Arbeit stehen die Bielefelder im Wissenstransfer mit Teams aus Polen, China und Dänemark. Die Zusammenarbeit mit dem dänischen Team wird demnächst bei einem gemeinsamen Forschungsansatz in Odense vertieft werden.
Das Bielefelder Team steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Karsten Niehaus, Dr. Jörn Kalinowski und Dr. Christian Rückert. In beratender Funktion unterstützt Prof. Dr. Alfred Pühler das Team.

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