Bessere Analysen unter Verwendung der „Prescribed Daily Dose (PDD)“ möglich: „PDD“ – eine Kennzahl mit hoher analytischer Aussagekraft in der Markt- und Versorgungsforschung bei Arzneimitteln

Aussagekräftige Kennzahlen sind das
A und O bei Analysen des Arzneimittelverbrauchs – das gilt
gleichermaßen für Hersteller, Kostenträger, Markt- und
Versorgungsforscher wie für Behörden. Erfolgen Verbrauchsanalysen
nicht aggregiert, sondern auf Ebene des einzelnen Patienten, ist die
bisher wenig beachtete Kennzahl „PDD“ (Prescribed Daily Dose) von
besonders großem Nutzen. Eine PDD gibt die tatsächlich vom Arzt
verordnete Tagesdosis an und sollte in diesen Fällen anderen
Parametern vorgezogen werden. Das ist eine der Erkenntnisse des
Workshops „Analyse von regionalen Versorgungsunterschieden im
Antidiabetikamarkt“ am 30. November, zu dem Insight Health nach
Dreieich bei Frankfurt am Main geladen hatte.

Die bekannteren und häufiger verwendeten „DDD“-Werte (DDD =
Defined Daily Dose) werden rein rechnerisch ermittelt und beschreiben
jeweils die angenommene mittlere Tagesdosis für Erwachsene. Die DDD
wurde für Zwecke der Arzneimittelverbrauchsforschung entwickelt. Weil
sie die Packungsgröße (z. B. Anzahl Tabletten), die Wirkstärke und
die empfohlene Einnahmefrequenz berücksichtigt, hat die DDD als
Kennzahl Vorteile z. B. gegenüber der Anzahl der verordneten
Packungen. An ihre Grenzen kommt sie allerdings immer dann, wenn die
tatsächlich verschriebenen oder die empfohlenen Dosen pro Patient im
Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses stehen. Auch ist die
internationale Vergleichbarkeit nicht gegeben, weil die in den
einzelnen Ländern und in der Weltgesundheitsbehörde (WHO) berechneten
DDD voneinander abweichen.

Die Datenbank „Patienten Tracking“ von Insight Health umfasst die
tatsächlich eingelösten Rezepte von rund 40 Millionen anonymisierten
Patienten. Sie ermöglicht es einerseits, die Patientenstichprobe
passgenau entsprechend der Fragestellung vorzunehmen. Mit der
Annahme, dass die Wirkstoffmenge der eingelösten Rezepte in einem
Zeitraum annähernd mit der vom Arzt verordneten Wirkstoffmenge
übereinstimmt, sind zudem patientenbezogene und regionale Analysen
auf Basis der PDD möglich. Exemplarisch nahmen die Analysten von
Insight Health einen regionalen Kostenvergleich für den Einsatz des
oralen Antidiabetikums Sitagliptin vor. Im Zeitraum Oktober 2009 bis
September 2010 variieren die durchschnittlichen PDD-Kosten zwischen
den 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) deutlich – von 1,15 Euro
in der KV-Region Bremen bis 1,34 Euro in der KV-Region
Schleswig-Holstein. Diese Unterschiede – das zeigte die weitere
Analyse – erklären sich weder durch die abweichende Anzahl der
Verordnungen noch durch die Kosten einer DDD, die über alle Regionen
vergleichbar hoch sind. Entscheidend sind hingegen die verordneten
Wirkstoffmengen. Die PDD für Sitagliptin liegt in Bremen bei
durchschnittlich 58 Milligramm, in Schleswig-Holstein bei 68
Milligramm und damit auch dort noch weit unterhalb der DDD von 100
Milligramm.

Insight Health ist ein führender Informationsdienstleister im
Gesundheitsmarkt mit einem breiten Portfolio datenbasierter Services
zur Markt- und Versorgungsforschung. Der Erfolg von Insight Health
liegt in der Bereitstellung individueller Lösungen für die
pharmazeutische Industrie, Krankenversicherungen, Ärztevereinigungen,
wissenschaftliche Institute, Politik und weitere Entscheider im
Gesundheitsmarkt. Weitere Informationen über Insight Health finden
Sie unter www.insight-health.de.

Pressekontakt:
Thomas Moormann, MPH
Referent Versorgungsforschung/Unternehmenskommunikation,
Leitung Büro Berlin
Tel.: +49 (0)30/230 80 95 90
Fax: +49 (0)30/230 80 95 95
E-Mail: TMoormann@insight-health.de
http://www.insight-health.de

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