Bundespräsident Steinmeier ehrt die Jugend forscht Bundessieger 2019 (FOTO)

Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler in Chemnitz
ausgezeichnet

Die Siegerinnen und Sieger des 54. Bundeswettbewerbs von Jugend
forscht stehen fest. Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler
wurden heute in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier, Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, dem sächsischen
Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und dem Präsidenten der
Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Dr. Reimund Neugebauer in der Messe
Chemnitz ausgezeichnet. Das diesjährige Bundesfinale, an dem 190
junge MINT-Talente mit 111 innovativen Forschungsprojekten
teilnahmen, wurde gemeinsam ausgerichtet vom Fraunhofer-Institut für
Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU als Bundespateninstitution
und der Stiftung Jugend forscht e. V. Premiumpartner des
Bundeswettbewerbs 2019 war die Siemens AG. Als Unterstützer
engagierten sich insbesondere der Freistaat Sachsen, die Stadt
Chemnitz und die Volkswagen AG.

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit
erhielten Jakob Rehberger (17) und Jonas Münz (16) aus
Baden-Württemberg. Die beiden entwickelten eine neuartige Maschine,
mit der sich scharfe Kanten und kleinste Verunreinigungen an den
Titanschrauben von Knochenimplantaten entfernen lassen. Dabei nutzten
sie erstmals Ultraschallwellen und verbesserten so ein gängiges
Verfahren. Anton Fehnker (17) und Simon Raschke (17) aus
Nordrhein-Westfalen wurden mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die
originellste Arbeit ausgezeichnet. Sie untersuchten mit einem
findigen Versuchsaufbau, auf welche Weise die wellenartigen
Oberflächenmuster, sogenannte Rippel, im Sand entstehen. Ihre
Ergebnisse zeigen, dass der Prozess der Rippelbildung chaotischen
Gesetzmäßigkeiten folgt.

Den Preis der Bundesbildungsministerin für die beste
interdisziplinäre Arbeit gewannen Milena Wiegand (18), Max Asenow
(18) und Tina Munkewitz (18) aus Thüringen. Die drei synthetisierten
zwei neue Fluoreszenzfarbstoffe. Mit diesen färbten sie Bakterien,
Krebszellen sowie pflanzliche Proben und konnten unter dem Mikroskop
sehen, dass unterschiedliche Eiweißstoffe blau markiert wurden.
Bundessiegerin im Fachgebiet Arbeitswelt wurde Tara Moghiseh (17) aus
Rheinland-Pfalz. Sie nutzte künstliche Intelligenz, um die
verschiedenen Typen weißer Blutkörperchen etwa von Leukämiekranken
automatisch identifizieren zu können. Ihr Leukozythenklassifikator
erreicht eine Genauigkeit von rund 98 Prozent.

Die Biologie-Bundessieger Tobias Stadelmann (19) und Leon
Stadelmann (17) aus Baden-Württemberg befassten sich mit einem neuen
Ansatz zur Regulierung des Proteins PAD4, das möglicherweise eine
Schlüsselrolle bei der Entstehung von Rheuma spielt. Dafür
synthetisierten sie spezielle einzelsträngige DNA-Moleküle und
analysierten deren Wirksamkeit als PAD4-Hemmer. Paul Kunisch (17) und
Thomas Derra (16) aus Bayern errangen den Bundessieg im Fachgebiet
Chemie. Sie entwickelten ein neuartiges, kostengünstiges Bindemittel
zur Bekämpfung von Ölteppichen auf Gewässern. Dazu imprägnierten sie
Zellstoff, Baumwolle, Sägespäne und Vliese mit einem Leimungsmittel
aus der Papierindustrie und erzielten so eine höhere Saugkraft als
herkömmliche Ölbinder.

Im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften errangen Till Felix
Weismann (17) und Mohamad Al Farhan (20) aus Niedersachsen den
Bundessieg. Die Jungforscher befassten sich mit der sogenannten
Scutum-Wolke, einer sehr hellen Region der Milchstraße. Sie zeigten,
dass diese Helligkeit mit Häufungen sehr junger Sterne zusammenhängt.
Constantin Tilman Schott (16) aus Niedersachsen konnte sich im
Fachgebiet Mathematik/Informatik durchsetzen. Er programmierte eine
innovative Software, mit der sich in der Röntgendiagnostik wichtige
Bezugspunkte auf der Schädelbasis vermessen lassen. Sein Programm
nutzt künstliche Intelligenz und erzielt so eine sehr hohe
Treffgenauigkeit.

Der X-Zylo ist ein dünnwandiger Hohlzylinder. Nils Wagner (20) aus
Bayern erforschte das Flugverhalten dieses speziellen Wurfgeräts
mithilfe einer eigenen Software. Seine Ergebnisse überprüfte er
anschließend durch Versuche mit einer selbst gebauten
Abschussvorrichtung. Er siegte im Fachgebiet Physik. In Technik
überzeugten Felix Sewing (18) und Alex Korocencev (18) aus
Baden-Württemberg die Jury. Sie konstruierten ein spezielles Gefährt,
das über dem Boden schwebt. Technische Basis sind vier rotierende
Scheiben, die auf einer darunter liegenden Metallplatte ein
kräftiges, abstoßendes Magnetfeld erzeugen.

Der Preis „Jugend forscht Schule 2019“ der Ständigen Konferenz der
Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland,
überreicht von der KMK-Vizepräsidentin und brandenburgischen
Bildungsministerin Britta Ernst, ging an das Carl-Fuhlrott-Gymnasium
in Wuppertal für seine vorbildliche MINT-Förderung.

Eine Liste der Preisträger, Kurzbeschreibungen aller Projekte
sowie druckfähige Fotos, Filme und weiterführende Informationen gibt
es im Internet unter www.jugend-forscht.de und www.iwu.fraunhofer.de.

Stiftung Jugend forscht e. V. Jugend forscht ist Deutschlands
bekanntester Nachwuchswettbewerb und eine gemeinsame Initiative von
Bundesregierung, stern, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen.
Bundesweit führt Jugend forscht jedes Jahr mehr als 110 Wettbewerbe
durch, um junge Menschen für Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu interessieren, Talente
frühzeitig zu entdecken und sie gezielt zu fördern. Jugend forscht
richtet sich an Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich selbst eine interessante
Fragestellung, die sie mit naturwissenschaftlichen, technischen oder
mathematischen Methoden bearbeiten. Pro Runde werden Geld- und
Sachpreise im Wert von mehr als einer Million Euro vergeben. Das
Jugend forscht Netzwerk mit rund 250 Partnern ist die größte
öffentlich-private Partnerschaft ihrer Art in Deutschland. Mehr als 5
000 Lehrkräfte unterstützen Jugend forscht ehrenamtlich als
Projektbetreuer und Wettbewerbsleiter, Über 3 000 Fach- und
Hochschullehrer sowie Experten aus der Wirtschaft engagieren sich in
den Jurys.

Fraunhofer IWU Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU ist Motor für Neuerungen im Umfeld der
produktionstechnischen Forschung und Entwicklung. Mit rund 600
Mitarbeitenden an den Standorten Chemnitz, Dresden, Leipzig,
Wolfsburg und Zittau erschließt das Forschungsinstitut Potenziale für
die wettbewerbsfähige Fertigung in Zukunftsbranchen wie Automobil-
und Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt oder Medizintechnik, aber auch
der Elektrotechnik sowie der Feinwerk- und Mikrotechnik. Die
fortschreitende Digitalisierung ist ein zentrales Zukunftsthema
unserer Zeit. Hierfür entwickelt das Fraunhofer IWU ganzheitliche
Lösungen mit konkretem Mehrwert, die auch künftig die
Wettbewerbsposition der Partner stärken und ausbauen. Aktuell gibt
das Fraunhofer IWU beispielsweise Antworten darauf, wie Menschen und
Roboter als Kollegen zusammenarbeiten können, wie sich Ressourcen in
der Produktion reduzieren und noch effizienter einsetzen lassen und
wie unter Berücksichtigung solcher Herausforderungen und
Rahmenbedingungen die Fabrik der Zukunft aussehen wird. Der aktuell
weltweit schnellste 3-D-Drucker „SEAM-HEX“ kommt ebenfalls aus dem
Fraunhofer IWU.

Pressekontakt:
Pressekontakt während des Bundeswettbewerbs (Pressebüro):
Dr. Daniel Giese, Stiftung Jugend forscht e. V.
Jan Müller, M.A., Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU
Telefon 0371 38038-431
E-Mail: presse@jugend-forscht.de

Original-Content von: Stiftung Jugend forscht e.V., übermittelt durch news aktuell

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