Deshalb ist Diversität in Forschung- und Entwicklungsteams so wichtig (FOTO)

Mit einem klaren Bekenntnis zu mehr Diversität in IT-Teams können Unternehmen
Fehlfunktionen, Anwendungsproblemen oder unbeabsichtigter Diskriminierung durch
Software und Algorithmen entgegenwirken. Die OOP-Konferenz, eine der größten
unabhängigen Fachkonferenzen für Software Architektur, will für das Thema
sensibilisieren und zeigt in anschaulichen Beispielen, welche Probleme bei
fehlender Diversität auftreten können.

In unser aller Leben gibt es immer mehr Berührungspunkte mit Produkten und
Anwendungen, die softwaregesteuert sind. Umso wichtiger, dass diese Technologien
auch von der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit genutzt werden können. Tatsache
aber ist, dass die Technik-Abteilungen dieser Welt vor allem aus männlichen,
weißen Personen bestehen. Auch der Kulturkreis dieser Personen ist eher der
westlichen oder asiatischen Welt zuzuordnen. Was auf den ersten Blick für viele
wenig problematisch aussieht, zeigt im Detail allerdings einige Risiken. Denn
fehlende Diversität kann bei der Entwicklung von IT-Produkten zu Problemen
führen. Jutta Eckstein, renommierte IT-Expertin und seit vielen Jahren
Programmverantwortliche der OOP, erklärt: „Je weniger divers Entwicklungsteams
sind, umso eher passieren Fehler, weil Aspekte nicht bedacht werden – völlig
unabsichtlich! Nicht die Technologie selbst ist dann das Problem, sondern der
ökonomische oder soziale Kontext, in dem die Technologie entwickelt wurde.“

Die OOP hat folgende Problemfelder im Zusammenhang mit fehlender Diversität
ermittelt:

1. Technik funktioniert nicht bei allen Anwendern

Wenn Tests in homogenen Gruppen durchgeführt werden, fallen Anwendungsprobleme
für Nutzer außerhalb dieser Gruppe nicht auf. Berühmtestes Beispiel hierfür ist
wohl der automatische Seifenspender, dessen Sensor nur bei weißer und nicht bei
schwarzer Haut reagiert. Wäre das Produktentwicklungsteam mit farbigen Menschen
besetzt gewesen, wäre dieser Mangel nicht aufgetreten bzw. mindestens frühzeitig
aufgefallen.

2. Technik funktioniert unterschiedlich für verschiedene Personengruppen

Gerade bei selbstlernender Software besteht die Gefahr, dass Systeme nicht
ausreichend ausgeglichenes Lernmaterial zur Verfügung gestellt bekommen.
Gesichtserkennungs-Software etwa kann weiße, männliche Gesichter besser
unterscheiden, da sie meist von homogenen Teams bestehend aus weißen Männern
entwickelt und vorwiegend mit Bildern weißer Männer trainiert wird.

3. Diskriminierung von Personengruppen durch Algorithmen

Künstliche Intelligenz (KI) entscheidet heute auf Basis von großen Datenmengen
z.B. über die personalisierte Ausspielung von Jobangeboten oder
Wohnungsanzeigen. Menschen, die in einer sozial schwachen Gegend wohnen,
erhalten dann unter Umständen andere Wohnungsangebote als Menschen mit
wohlhabenderem Hintergrund. Auch KI-gesteuerte Jobangebote können Menschen
diskriminieren, weil sie allein aus der Datenbasis gelernt haben, dass z.B.
Frauen viel seltener eine technisch ausgerichtete Stelle annehmen und es daher
nicht rentabel ist, sie ihnen überhaupt anzubieten. Divers zusammengesetzte
Teams sind sehr viel sensibler für solche unabsichtlichen Fehlentwicklungen und
können von vorneherein gegensteuern.

4. Missverständnisse bei der Nutzung von Technik

Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse bei der Anwendung und
Nutzung von Technik. Dennoch ist es nach wie vor so, dass technische Produkte
vorwiegend von Männern entwickelt werden – auch dann, wenn das Produkt am Ende
vor allem von Frauen genutzt wird. Auch ältere Menschen haben einen anderen
Zugang zu Technik als junge. Kurz: Wenn eine junge Frau ein Produkt intuitiv
nutzen kann heißt es nicht, dass ein älterer Mann automatisch auch damit
klarkommt.

Was für IT-Teams eine große Bedeutung hat, gilt aber auch für Unternehmen im
Allgemeinen. Denn seit Albert Einstein wissen wir, dass Probleme nicht mit
denselben Denkweisen gelöst werden können, durch die sie letztendlich entstanden
sind. Mit der Forderung nach mehr Diversität in Unternehmen soll genau diese
Problematik angegangen werden. Denn: Je vielfältiger ein Team hinsichtlich
Geschlecht, Herkunft, Alter, kulturellem Hintergrund, Denkweise, Fähigkeit und
Berufserfahrung ist, desto umfassender und innovativer sind seine
Lösungsansätze.

Zahlreiche Studien belegen heute klar den Zusammenhang zwischen Diversität und
Geschäftserfolg. McKinsey etwa zeigt in seiner internationalen Studie „Why
Diversity Matters“, dass Unternehmen mit besonders ausgeprägter ethnischer
Vielfalt eine um 33 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben,
überdurchschnittlich profitabel zu sein. Sogar Fonds-Gesellschaften machen
Aktivitäten in diesem Bereich zur Bedingung für ihre Anlageentscheidung. Sie
reagieren damit auf die Erkenntnis, dass Unternehmen mit Diversity-Aktivitäten
eine verbesserte Performance aufweisen.

Die OOP 2020 findet vom 3. bis 7. Februar 2020 im ICM in München statt und steht
in diesem Jahr unter dem Motto „Into the Unknown“. Hier ist das Programm der
fünftägigen Veranstaltung: https://www.oop-konferenz.de/oop2020/programm.html

Über die OOP Konferenz

Bereits seit fast 30 Jahren ist die OOP Konferenz in München fester Bestandteil
der Software-Engineering Community im deutschsprachigen Raum. Mit mehr als 2.500
erwarteten Teilnehmern, über 200 Experten aus dem In- und Ausland ist die
fünftägige OOP inzwischen eine der größten unabhängigen Fachkonferenzen für
Software Architecture. Das Themenspektrum ist weit gefächert und bietet neben
rein fachlichen Themen wie Software Architecture Maintenance, Product Discovery
oder Business Agility auch Platz für kritische Denkanstöße mit
gesellschaftsrelevanten IT-Themen wie z.B. Ethik in der IT. Das Programm der
Konferenz wird jedes Jahr in enger Zusammenarbeit mit der Software-Engineering
Community erstellt. Für die OOP 2020 haben elf Track Chairs gemeinsam mit 95
Reviewern insgesamt 410 Themen-Einreichungen gesichtet und daraus ein Programm
aus 170 Vorträgen und Workshops zusammengestellt.

Die OOP 2020 findet vom 03.-07. Februar 2020 im ICM in München statt und
adressiert mit ihren Workshops und Vorträgen technische als auch fachliche
Experten, Projektleiter und IT-Führungskräfte aus dem Bereich Software
Engineering. Die OOP Konferenz ist eine Veranstaltung von SIGS DATACOM.
www.OOP-Konferenz.de

Über den Veranstalter SIGS DATACOM GmbH

SIGS DATACOM ist ein führender Weiterbildungsanbieter für die Themenbereiche
Software-Architektur und -Entwicklung sowie Business Intelligence und Analytics
(TDWI) und Artificial Intelligence. Das Leistungsspektrum umfasst neben den
Konferenzen OOP (München), SEACON(Hamburg), German Testing Day (Frankfurt), The
Architecture Gathering (München), TDWI Konferenzen (München und Zürich), AI4U
(München) und verschiedenen Seminarreihen, auch die Print Publikationen
AIspektrum, OBJEKTspektrum, JavaSPEKTRUM und BI-SPEKTRUM. Online bietet die SIGS
DATACOM Wissens-Bibliothek umfangreiche Fachinformationen zu verschiedenen
Themenbereichen an. www.sigs-datacom.de

Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Vera Vaubel
Vaubel Medienberatung GmbH
Tel.: 089-98103987
E-Mail: medienberatung@vaubel.de

Beate Friedrichs
SIGS DATACOM GmbH
Tel.: 02241.2341-500
E-Mail: beate.friedrichs@sigs-datacom.de

Original-Content von: OOP Konferenz für Softwarearchitektur, übermittelt durch news aktuell

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