RUB-Mediziner entdecken wichtigen Index für Entwicklungsverzögerung im Vorschulalter (FOTO)

RUB-Mediziner: „Das Wachstum und die Vitalität des Kindes bei
Geburt bestimmen die psychomotorische Entwicklung mit 4 Jahren „

Bochumer Mediziner haben eine einfache Methode entdeckt, um Babys
mit hohem Risiko für Entwicklungsstörungen im Alter von 4 Jahren
bereits zum Zeitpunkt der Geburt zu erkennen. Sie untersuchten
prospektiv über 5.000 Neugeborene mit Hirn-Ultraschall und
überprüften die psychomotorische Entwicklung mit Intelligenztest
(IQ), Labyrinth-Test und neurologischer Untersuchung bei den Kindern
mit Hirnschäden im Vergleich zu einer Kontrollgruppe im Matched-pair
Design. Sie zeigen, daß einfache Meßwerte zum Zeitpunkt der Geburt,
wie Gewicht, Länge, Kopfumfang, Körperproportionen und Vitalität 10
Minuten nach der Geburt (Apgar-Wert) die psychomotorische Entwicklung
im 4. Lebensjahr vorhersagen, ohne daß eine Bildgebung des Gehirns
benötigt wird. „Für uns ist die Prognose einer Entwicklungsstörung
des Kindes im Vorschulalter auf dem Boden einfacher Meßgrößen zum
Zeitpunkt der Geburt eine solide Grundlage für eine Frühförderung
durch aktive Rehabilitation und/oder zell-basierte Therapieansätze,
wie sie derzeit entwickelt werden, um von der großen Plastizität des
Gehirns im Kleinkindesalter profitieren zu können“, sagt Prof. Dr.
Arne Jensen von der Campus Klinik Gynäkologie an der Ruhr-Universität
Bochum. Er berichtet zusammen mit seinen Kollegen Prof. Dr. Gerhard
Neuhäuser und Dr. Kai-Ole Jensen in der Zeitschrift „Annals of
Pediatrics“ http://ots.de/aVVdQu

Ein Heilversuch mit Stammzellen bei Schlaganfall nach der Geburt
wies den Weg

In einer kürzlich erschienenen Publikation zur zell-basierten
Behandlung von frühkindlichen Schlaganfällen und Plastizität des
Gehirns sowie einer Datenbankanalyse von Kindern mit verzögertem oder
übergroßem Wachstum gab es die ersten Hinweise, daß einfache Meßwerte
zum Zeitpunkt der Geburt, wie z.B. der Kopfumfang, eine Beziehung zu
Entwicklungsstörungen dieser Kinder haben können.

„Wir realisierten, welche große Bedeutung einfache Meßwerte zum
Geburtszeitpunkt für die Vorhersage der psychomotorischen Entwicklung
haben können, um auf dieser Basis ein auf jedes Kind individuell
zugeschnittenes Frühförderungs-Programm zusammen mit den Eltern und
den zuständigen Behörden zu entwickeln, damit diesen Kindern ein
Schul- und Ausbildungserfolg und damit ein produktives Leben
innerhalb der Gesellschaft ermöglicht wird“, erinnert sich Prof. Arne
Jensen. „Um diese wichtige Vorhersage von Entwicklungsstörungen auch
in ländlichen Gegenden und/oder Entwicklungsländern zu ermöglichen,
wo nicht immer eine Bildgebung des Gehirns zur Verfügung steht, haben
wir einen Morphometrischen Vitalitäts-Index (MVI) entwickelt, der
ausschließlich Maße des kindlichen Wachstums und des klinischen
Zustands des Kindes 10 Minuten nach der Geburt (Apgar) enthält. Damit
ist überall eine individuelle Entwicklungs-prognose von Neugeborenen
auch ohne Medizintechnik möglich.“

Titelaufnahme

– Arne Jensen , Gerhard Neuhäuser, Kai-Ole Jensen. Growth
variables and brain damage at birth predict developmental
disability at four years of age: A basis for individual
preschool support. Ann Pediatr. 2019; 2(1): 1017

Weitere Informationen

– Prof. Dr. med. Arne Jensen, Ruhr-Universität Bochum, Campus
Klinik Gynäkologie, Universitätsstr. 140, 44799 Bochum, Telefon
+49 234/588196-0 Arne.Jensen@ruhr-uni-bochum.de

Links

– Open Access original publication: Pediatric stroke and
cell-based treatment – Pivotal role of brain plasticity J Stem
Cell Res Transplant – Volume 6 Issue 1 – 20 pages, 2019 ISSN :
2381-9065 |
http://www.campus-klinik-bochum.de/pdf/app-6-19.pdf

– Open Access original publication: White matter damage in 4,725
term-born infants is determined by head circumference at birth:
The missing link
Obstetrics and Gynecology International, vol. 2018, Article ID
2120835, 12 pages, 2018 [doi:10.1155/2018/2120835 ]

Pressekontakt:

Prof. Dr. med. Arne Jensen, Ruhr-Universität Bochum, Campus Klinik
Gynäkologie, Universitätsstr. 140, 44799 Bochum,
Telefon +49 234/588196-0
arne.jensen@ruhr-uni-bochum.de

Original-Content von: Campus Klinik an der Ruhr-Universität Bochum, übermittelt durch news aktuell

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