Vorsichtiger Optimismus: Neue Entwicklung beim Alzheimer-Wirkstoff Aducanumab

Der Biotechkonzern Biogen plant, für den
Alzheimer-Wirkstoff Aducanumab 2020 einen Zulassungsantrag bei der
US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) zu stellen.
Das wäre der erste Schritt, um den Wirkstoff als Medikament auf den
Markt zu bringen. Im März hatte der Konzern zwei Phase-3-Studien mit
dem Antikörper gestoppt, weil es keine Hinweise auf eine klinische
Wirksamkeit gegeben hatte. Damit galt die Entwicklung des Wirkstoffes
zunächst als gescheitert.

Jetzt teilte der Konzern mit, dass der Wirkstoff in einer höheren
Dosierung doch den Verlust von Gedächtnisleistung, Orientierung und
Sprachvermögen von Alzheimer-Patienten verlangsamt habe. Dies hätten
weitere Analysen einer größeren Datenmenge ergeben. In diese Analysen
wurden mehr Patienten eingeschlossen, die über einen längeren
Zeitraum eine hohe Wirkstoff-Dosis erhalten hatten.

„Die neuen Daten geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Eine
zuverlässige Beurteilung der Angaben von Biogen kann aber erst
erfolgen, wenn die Daten aus den klinischen Versuchen mit Aducanumab
vollständig vorliegen,“ sagt Prof. Dr. Sascha Weggen von der
Universität Düsseldorf und ehemaliges Mitglied des Wissenschaftlichen
Beirates der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative.

Sollte Aducanumab zugelassen werden, wäre das der erste Wirkstoff,
der an einer der möglichen Ursachen der Alzheimer-Krankheit ansetzt.
Bislang gibt es keine Medikamente, die auf die grundlegenden
Mechanismen der Erkrankung einwirken. Die bisherigen Medikamente
können die Hirnleistung stimulieren und den Verlauf der Krankheit
vorläufig verlangsamen. Darüber hinaus können Begleiterscheinungen
der Erkrankung, zum Beispiel eine Depression, behandelt werden. Seit
18 Jahren ist kein neues Alzheimer-Medikament auf den Markt gekommen.
Biogen strebt die Zulassung von Aducanumab auch in Europa an.

Der Antikörper Aducanumab richtet sich gegen aggregiertes
Beta-Amyloid, das für die Alzheimer-Krankheit charakteristisch ist.
Mit dem vorläufigen Ende der Biogen-Studie Anfang des Jahres und dem
Scheitern von weiteren Wirkstoffstudien, die auf Beta-Amyloid
abzielen, war dieser Ansatz zuletzt verstärkt in die Kritik geraten.
Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind bislang noch
ungeklärt.

Wir weisen darauf hin, dass die gemeinnützige Alzheimer Forschung
Initiative e.V. (AFI) nicht an der Entwicklung von Aducanumab
beteiligt ist und keine Verbindungen zu Biogen und anderen
Pharmakonzernen hat.

Kostenfreies Fotomaterial:
www.alzheimer-forschung.de/presse/fotos-videos/

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit:
www.alzheimer-forschung.de/alzheimer

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein
gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen
Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern
Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt
kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis
heute konnte die AFI 266 Forschungsaktivitäten mit über 10,2
Millionen Euro unterstützen und rund 825.000 Ratgeber und Broschüren
verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf
www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit
informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf
der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen
Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und
Sportmoderatorin Okka Gundel.

Pressekontakt:
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Dr. Christian Leibinnes
Kreuzstr. 34
40210 Düsseldorf
0211 – 86 20 66 27
presse@alzheimer-forschung.de
www.alzheimer-forschung.de/presse

Original-Content von: Alzheimer Forschung Initiative e.V., übermittelt durch news aktuell

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