Hyperthermie als komplementäre Therapie bei Eierstockkrebs

Eierstockkrebs ist eine der häufigsten Ursachen für gynäkologische krebsbedingte Todesfälle bei Frauen. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa7.800 Frauen am bösartigen Tumor der Eierstöcke. Das Ovarialkarzinom kann operativ behandelt werden, auch in Kombination mit Chemotherapie. Seltener ist eine Strahlentherapie. Das Medical News Bulletin aus Thornhill, Canada, weist im März 2018 auf eine in den Niederlanden durchgeführte Studie zu einem speziellen Typus der – hyperthermen – Chemotherapie hin.

Dabei untersuchte die Studie die Kombination des chirurgischen Therapieansatz mit der Gabe von Zytostatika und Hyperthermie: “Die Verwendung erhöhter Temperaturen, um die Diffusion der Chemotherapie für Eierstockkrebs zu verbessern, wodurch die Anfälligkeit des Krebses für die Behandlung an der Peritonealoberfläche erhöht wird, wird als hyperthermische intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) bezeichnet. Die Hyperthermie verursacht mehrere andere günstige Effekte, wie die Induktion von Krebszellenzerstörung und die Verhinderung der Entwicklung neuer Blutgefäße, die von dem Krebs für eine fortgesetzte Wachstumsunterstützung verwendet werden könnten.“ Dabei registrierte die Studie als Folgen der Hyperthermie, die als unterstützende Therapieform sowohl nach einer Operation als auch während einer Chemotherapie eingesetzt werden kann: „Bei Frauen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom führt die hypertherme Chemotherapie … zusätzlich zur Operation zu einem längeren, rezidivfreien Überleben und einem besseren Gesamtüberleben als bei einer alleinigen Operation.“
Hyperthermie ist als Komplementärmedizin im Rahmen einer dualen Medizin auch bei Eierstockkrebs anwendbar, wenn sie im Kontext einer multimodalen Medizin die Chemotherapie unterstützen. Ziel ist, die nach einer Operation möglicherweise verbliebenen Krebszellen anzugreifen.

„Das Ziel ist, durch die Überwärmung des Tumors die Blutgefäße lokal fokussiert zu erweitern, um so Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Damit ist angestrebt, die Zytostatika schneller und effizienter zum Tumor zu bringen“, sagt Prof. Dr. András Szász, Begründer der Oncothermie. „Die Oncothermie als Form der Hyperthermie ist eine nicht-toxische Behandlung, die dank eines elektrischen Feldes die natürlichen Prozesse im Körper unterstützt und Wärme gezielt auf die Tumoren lenkt. Da Tumorzellen eine verminderte Thermoregulation haben, sind sie hitzeempfindlich. Der Tumor wird weniger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Die tumoreigene Reparatur wird gehemmt. Das Ziel: Tumorzellen sterben. Die Hyperthermie will jedoch nicht nur direkt Tumoren attackieren. Sie will auch die Lebensqualität verbessern sowie das körpereigene Abwehrsystem gegen Krebs stärken.“

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