AMBOSS – das neue adaptive Lernprogramm für Mediziner

Eine typische Prüfungsfrage im Medizinstudium lautet:
„Welcher Risikofaktor trägt am ehesten zur Entstehung eines Herzinfarktes bei:
a) Geringe Trinkmenge, b) Niedriger Blutdruck c) Windpocken-Infektion in der Kindheit d) Diabetes mellitus e) Schultergelenkarthrose.“

Mehrere tausend derartiger Multiple-Choice-Fragen bearbeiten die jährlich rund 10.000 Kandidaten des zweiten Abschnitts der ärztlichen Prüfung, um sich auf das Examen vorzubereiten. Zeit haben sie dafür nur drei Monate. Da die bisher verfügbaren Programme nicht annähernd die Möglichkeiten moderner E-Learning-Technik ausschöpfen, konzipierte ein Team junger Ärzte nun eine neuartige Software zur Examensvorbereitung und gründete dazu das Start-up-Unternehmen miamed. Inzwischen sind an der Realisierung des ambitionierten Unterfangens ca. 70 Mitarbeiter beteiligt, darunter Ärzte, Lektoren, Designer und Programmierer. Die webbasierte Plattform wird in Anlehnung an das sprichwörtliche „Hammerexamen“ unter dem Namen „AMBOSS“ erscheinen.

Das Feedback von hunderten Studenten, Ärzten und Professoren, die eine Vorabversion testen durften, ist bisher überwältigend positiv. Seit dem 01.12.2012 ist die interaktive Software online (www.miamed.de oder Amazon) sowie im Fachbuchhandel (Lehmanns) zu kaufen.

Die Geschichte

Die Wissensmenge, die im Medizinstudium vermittelt wird, ist enorm und wächst ständig weiter. Wer Arzt werden will, muss sowohl im Examen als auch im späteren Berufsleben über umfassendes fachliches Wissen verfügen. Im Frühjahr 2010 fühlten sich die damaligen Studenten Sievert Weiss (29), Kenan Hasan (29) und Madjid Salimi (32) während ihrer eigenen Examensvorbereitung an der Universität Göttingen von den bestehenden Programmen eher allein gelassen: diese waren fehlerhaft, unvollständig und zu schwerfällig. So entwickelten sich ihre ersten Ideen und Vorstellungen zu einer von Medizinern für Mediziner konzipierten, modernen Lernsoftware fast wie von selbst.
Wie groß das Projekt einmal werden würde, war damals noch nicht abzusehen. Im Laufe der Monate wuchs „miamed“ um viele weitere begeisterte Ärzte, die zugunsten des Start-up-Unternehmens ihre Jobs in Kliniken oder Praxen aufgaben. Jetzt begannen sich auch Investoren für die Idee zu interessieren, während zusätzlich zum Kölner Hauptbüro ein zweites Büro in Berlin eröffnet wurde. Im April 2012 wurde miamed als aussichtsreiches Start-up-Unternehmen mit dem GO-E-Award bei der 2. Entrepreneurship Spring School der PFH ausgezeichnet.

Der Markt

Für das medizinische Staatsexamen ist die Prüfungsvorbereitung mit Hilfe von Multiple-Choice-Fragen aus früheren, kommentierten Examensarbeiten unumgänglich. Derzeit gibt es jedoch nur eine eingeschränkte Anzahl an Lern-Programmen dieser Art. Zudem nutzen die bestehenden Angebote die Möglichkeiten moderner Software und die damit verbundenen individuellen Interaktionen mit dem Benutzer nicht genügend aus. Das macht die Programme aus neurobiologischer und lernkognitiver Sicht ineffizient.

Der Markteintritt

Seit dem 01.12.2012 ist für jährlich etwa 10.000 Examenskandidaten der Medizin sowie jeden interessierten Studenten oder Arzt das Lernprogramm AMBOSS erhältlich; bereits jetzt wird die Software in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen von mehr als 300 Studenten genutzt.

Die Software: AMBOSS

Das miamed-Team hat die Examensvorbereitung analysiert und folgende Probleme festgestellt:
– Der Multiple-Choice-Fragentyp ist sehr eigen und setzt eine bestimmte Herangehensweise voraus.
– Fortgeschrittene wollen zur gegebenen Antwort nur einen hochspezifischen Kommentar. Anfänger brauchen dagegen die volle Tiefe (alle Informationen zu einem Themengebiet).
– Das langfristige Erinnern des gelernten Stoffes ist ein kritischer Punkt der Examensvorbereitung
– Der Stoffkatalog ist sehr umfangreich – es können nur mühsam Relevanzen und Schwerpunktthemen identifiziert werden.
– Vergleichbare digitale Lernprogramme nutzen die Möglichkeiten einer modernen Software und die damit verbundenen individuellen Interaktionen nicht.

Aus diesen Punkten wurden für das Programm AMBOSS verschiedene innovative Lösungen abgeleitet:
– Durch assistiertes Lernen werden den Studierenden Hilfsmittel an die Hand gegeben, die sie zur Lösung führen, gerade wenn diese nicht auf ersten Blick zu erkennen ist. Dazu steht u.a. der „Oberarzt“ zur Verfügung, der dem Lernenden sinnvolle Hinweise gibt.
– In Bildmaterialien (z.B. Röntgen, EKG) können die entscheidenden Strukturen farblich hervorgehoben und so das Auge in der Erkennung auffälliger Befunde geschult werden. Diese Interaktionen ermöglichen es, ungezieltes Raten zu unterbinden und den Lernenden zum Denken anzuregen.
– Bedarfsorientiertes Lernen: Nach Beantwortung der Frage wird in jedem Falle ein zur Antwort passender Kommentar eingeblendet. So geht das Programm bei einer falschen Beantwortung auf den begangenen Fehler ein und erklärt genau, wieso die Antwort falsch ist. Bei der Richtigantwort wird dementsprechend nur kurz der Sachverhalt erläutert. An jeder Stelle kann der Studierende selbst entscheiden, ob er tiefer in ein Thema eindringen möchte, indem er auf die verlinkte Lernkarte zurückgreift. So werden Fortgeschrittene nicht durch redundantes Lesen aufgehalten. Andererseits werden Anfänger über ihre Fehler aufgeklärt und bekommen Empfehlungen dazu, welche Themenabschnitte sie nacharbeiten sollten.
– Multimodales Lernen erhöht die Lerneffizienz um ein Vielfaches. In den Lernkarten kann der Studierende nach Bedarf zusätzlich zum Text auf eigens erstellte Abbildungen und Zeichnungen zurückgreifen.
– Adaptives Lernen: Alle IMPP-Prüfungsfragen wurden vom miamed-Team analysiert und verschiedenen Gruppen zugeordnet. Während der User kreuzt, bemisst das Programm im Hintergrund seine Stärken und Schwächen, und wertet diese Daten zu jeder einzelnen Lernsitzung aus.

Zahlen

– Seit dem 01.12.2012 ist AMBOSS im Fachbuchhandel (Lehmanns), über Amazon sowie auf www.miamed.de frei verkäuflich
– Kostenpunkt: 60EUR (6 Monate), 90EUR (12 Monate) – Zeitraum bezieht sich auf die Nutzung der MC-Fragen, Lernkartenbereich als Startangebot unbeschränkt nutzbar
– Mehr als 5.000 Fragen mit jeweils 5 Kommentaren
– Mehr als 700 Lernkarten mit prüfungsrelevantem Wissen
– 18 Monate und 50.000 Arbeitsstunden Entwicklung
– Mehr als 10 Vollzeitkräfte, 40 ärztliche Redakteure, 5 Programmierer, 10 Lektoren und 5 Designer
– Zusätzlich etwa 70 klinisch tätige Ärzte (Fach- und Oberärzte sowie Professoren) in der Funktion als „Supervisoren“

Kontakt:
Markus Sladek
+49 178 7127281
presse@miamed.de
http://www.miamed.de/kontakt

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