Stefan-Morsch-Stiftung unterstützt praxisnahe Forschung für Leukämiekranke

Wie kann Sport den Kampf gegen Krebs in der Nachsorge unterstützen? Haben ganzheitliche Therapieansätze eine Auswirkung auf die Heilung nach einer Stammzelltransplantation? Wie kann Kindern mit Philadelpia-Chromosom positiver akuter lymphoplastischer Leukämie geholfen werden? Alle diese Fragen haben in den vergangenen Wochen den Vorstand und das Kuratorium der Stefan-Morsch-Stiftung beschäftigt. Seit 1986 bietet die Stiftung Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke – als Stammzellspenderdatei, als internationales Suchzentrum, aber auch als Förderer medizinischer Forschungsvorhaben. Und so investiert die Stiftung in 2014 insgesamt 625.000 Euro in Projekte, die alle das Ziel haben, die Heilungschancen von Patienten zu verbessern.
Acht zum Teil langfristigen Forschungsvorhaben an der Sporthochschule Köln, an der Charité Berlin, an den Universitäten in Schleswig-Holstein, Gießen und Tübingen sowie an der Duke University in den USA hat das zehnköpfige Kuratorium der Stefan-Morsch-Stiftung finanzielle Unterstützung zugesichert. Auch der Umbau eines Patientenzimmers in der Stammzelltransplantationseinheit im Malteser Krankenhaus in Flensburg wird finanziert. Damit wird die 2011eröffnete Stefan-Morsch-Station zu einem Zentrum für die wohnortnahe Versorgung von Leukämiepatienten in der Region um Flensburg.
Ähnliches ist nun auch in Tübingen geplant: An der Universitätskinderklinik Tübingen wird der Aufbau eines Stefan-Morsch-Zentrums für Leukämieforschung und Behandlung mit 200.000 Euro in diesem Jahr unterstützt. Ziel der Einrichtung ist es, vor allem Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie, bei denen Standardtherapien versagt haben, durch Erforschung neuer Therapieansätze eine Überlebenschance zu geben. Die Leitung des Projekts hat Professor Dr. Ruppert Handgretinger, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen. Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, und Hans-Jürgen Noss, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, kennen Professor Handgretinger durch eine langjährige Zusammenarbeit: „Er hat in den vergangenen Jahren nicht nur wegweisende Forschungsergebnisse vorgelegt, sondern der Stiftung in vielen Einzelfällen ganz konkrete Hilfe für Patienten geleistet, die sich Rat suchend an uns gewandt haben.“ Dem Kuratorium und Emil Morsch ist es wichtig, dass hier grundlegende Forschungen gefördert werden, damit gerade erkrankte Kinder, die bisher als unheilbar galten, eine Chance auf Leben erhalten. Dazu wendet Handgretinger – vereinfacht gesagt – ein spezielles Verfahren zur Aufbereitung von Antikörpern an.
Das an der Sporthochschule Köln unterstützte Projekt zur „onkologischen Trainingstherapie“ ist bereits mehrfach in verschiedenen Medien vorgestellt worden. Professor Thomas Eltzer und Dr. Freerk Baumann haben ein Konzept entwickelt, wie unter anderem das Fatigue-Syndrom reduziert werden kann. Denn die Erschöpfungssymptome nach einer Krebserkrankung können durch gezieltes körperliches Training gelindert werden. Die Hoffnung der Mediziner ist, dass die Leistungsfähigkeit gefördert und die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden kann und so die Wiedereingliederung in den Alltag beschleunigt wird.
Weitere Förderprojekte sind: Die Erforschung des Immunsystems bei der Abwehr von Leukämiezellen an der Duke University in den USA und die Wirkung bestimmter Wirkstoffe, die unter anderem in grünem Tee vorhanden sind – auf die Heilung nach einer Stammzelltherapie.
Emil Morsch freut sich über die Unterstützung durch die Kuratoriumsmitglieder: „Als erste deutsche Spenderdatei haben wir stets im Blick gehabt, dass nur durch medizinische Forschung eine Verbesserung für die Patienten erreicht werden kann. Deshalb haben wir als Stiftung immer auch den Weg verfolgt, dass diese Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Praxis umgesetzt werden.

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