Stromversorgung von Rechenzentren mit Brennstoffzellen

Die Entwicklung und Demonstration einer belastbaren Stromversorgung von Rechenzentren mit Brennstoffzellen ist das Ziel des aktuellen EU-Forschungsprojekts „EcoEdge PrimePower“ (E2P2). Die Partner des E2P2-Konsortiums, streben die Entwicklung, Validierung, Bau, Integration, Prüfung und Betrieb eines Brennstoffzellendemonstrators an, der als primäre Stromquelle ein Rechenzentrum versorgen kann. Dabei sind die hohen Anforderungen von Rechenzentrumbetreibern an die Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit zu erfüllen.

Das Konsortium aus sieben Unternehmen – Equinix, InfraPrime, RISE, Snam, SolidPower, TEC4FUELS und Vertiv – wird eine neuartige Integration von Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) mit unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV) und Lithium-Ionen-Batterien erforschen, um Rechenzentren und andere kritische Infrastrukturen mit zuverlässiger und sauberer Primärenergie zu versorgen. Die Einführung von Erdgas-SOFC als Hauptstromanwendung soll den Weg für den Einsatz von grünem Wasserstoff für Brennstoffzellen ebnen, sowohl für Backup- als auch für Hauptstromsysteme.

Alternative Stromversorgung für Rechenzentren

Die Stromversorgung mit Brennstoffzellen gilt auch für Rechenzentren als sauberere und leisere Stromversorgungslösung, die den Bedarf der städtischen Stromnetze verringern kann. Sie sind auf dem Campus eines Rechenzentrums einsetzbar und eignen sich für den Betrieb mit Erdgas, Biogas, Flüssiggas oder grünem Wasserstoff. Ihr Transport und die Verteilung sind über bestehende Gasnetze möglich.

Da es für die on-site-Stromerzeugung in Rechenzentren noch keine Standards gibt, strebt das Konsortium die Entwicklung einer maßgeblichen offenen Norm an. Dies könnte den Weg für die Kommerzialisierung von Brennstoffzellenenergie für Rechenzentren in Europa ebnen und die potenzielle Rolle der Branche bei der Erreichung der EU-Ziele zur CO2-Reduzierung demonstrieren. Die Europäische Kommission unterstützt das Forschungsprojekt mit 2,5 Mio. EUR.

„Tec4Fuels bringt für den Betrieb der Brennstoffzellen sein Know-how in der Zufuhr und Aufreinigung der Prozessmedien Gas und Wasser ein“, erläutert Dr. Klaus Lucka, Geschäftsführer der Tec4Fuels GmbH. „Darüber hinaus entwickelt Tec4Fuels ein sensorgestütztes Fluid Condition Monitoring zur Überwachung der Gas- und Wasserqualität. Dazu testet das Unternehmen verschiedene auf dem Markt verfügbare Sensoren auf ihre Beständigkeit gegenüber den Prozessbedingungen und wechselnden Gaskonzentrationen sowie ihre Dauerhaltbarkeit.“

Über die Clean Hydrogen Partnership

Die Partnerschaft für sauberen Wasserstoff – Nachfolgerin des Gemeinsamen Unternehmens für Brennstoffzellen und Wasserstoff (FCH JU) – soll die Entwicklung und Verbesserung fortschrittlicher sauberer Wasserstofftechnologien beschleunigen. Sie baut auf der 13-jährigen Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor im Rahmen des Gemeinsamen Unternehmens auf und soll dazu beitragen, dass innovative Technologien die Versuchsphase verlassen und von Industrie, Unternehmen und Verbrauchern zum Nutzen Europas genutzt werden können. Die drei Mitglieder der Partnerschaft sind die Europäische Kommission, die Brennstoffzellen- und Wasserstoffindustrie, vertreten durch Hydrogen Europe, und die Forschungsgemeinschaft, vertreten durch Hydrogen Europe Research.

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