Asiatische Elefanten haben eine nasale Aussprache

© Veronika Beeck
 

Elefanten haben die längste Nase der Welt und diese kann viele Laute von sich geben. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Resonanzen der tieffrequenten, bis in den Infraschall reichenden Groll-Laute, noch tiefer schwingen, wenn sie aus dem langen Rüssel kommen. Ein Team rund um die Kognitionsbiologinnen Veronika Beeck und Angela Stöger-Horwath von der Universität Wien zeigte nun, dass solche Resonanzen des Vokaltraktes, die man bei Menschen als nasale Aussprache bezeichnen würde, auch im Tierreich eine wichtige Rolle spielen. Die Wissenschafter*innen gehen davon aus, dass Asiatischen Elefanten durch diese Flexibilität potenziell mehr Informationen mit ihren Lauten vermitteln können oder aber die tieffrequenten Resonanzen dazu beitragen, dass die Laute über weitere Distanzen hörbar sind.
Bisher wurde angenommen, dass Säugetiere weitaus weniger Spielraum bei der Modifikation ihres Vokaltraktes (das heißt, der Mund- und Nasenraum oberhalb des Kehlkopfes) und damit auch auf die Klangfarbe ihrer Laute haben.
Zu großen Überraschung der Forscher*innen, zeigte die akustische Kamera zweifelsfrei auch Laute, die gleichzeitig aus Mund und Rüssel kamen, und deren Resonanzspektrum tatsächlich den nasalen Vokalen von Menschen ähnelten. Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen, vermuten die Forscher*innen, dass Säugetier-Laute allgemein doch flexibler sein könnten als bisher angenommen. Akustische Kommunikation spielt in sozialen Systemen, sowie dem komplexen Matriarchat der Elefanten, eine wichtige Rolle. Welche Funktion hier genau die kombinierten Mund- und Rüssellaute haben, gilt es noch zu erforschen.

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