BRISE – Digitale Bauverfahren

© PID_Schaub-Walzer
 

Die Stadt Wien und ihre Partner*innen haben in den letzten 2 Jahren intensiv daran gearbeitet, einen radikal neuen Ansatz für eine schnellere Erteilung von Baugenehmigungen zu entwickeln. Dazu wurden eine Reihe digitaler Tools und Technologien nahtlos miteinander verbunden. Die Hauptbausteine von BRISE-Vienna sind fertiggestellt. Der Pilotbetrieb des neuen digitalen Baugenehmigungsverfahrens ist angelaufen. Die Wiener Baubehörde prüft derzeit mit Hilfe von 13 realen Bauprojekten das erste BIM basierte Bewilligungsverfahren der Welt. Der Begriff Building Information Modeling (deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) beschreibt eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst.

Mit dem geplanten System werden die Antragsunterlagen für eine baurechtliche Genehmigung künftig digital eingereicht und digital überprüft. Ziel des Projektes ist es, baubehördliche Abläufe zu digitalisieren und damit schneller und einfacher zu machen. Alle Beteiligte wie Antragssteller*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen und Bürger*innen erhalten durch das neue System im Bewilligungsprozess wertvolle Unterstützung.

Vorteile der digitalen Einreichung
Die Vorteile der digitalen Einreichung sind vielfältig: Planer*innen können schon vor der Einreichung eine bautechnische Vorprüfung durchführen, deren Informationen dann noch vor der eigentlichen Einreichung in die Planung einfließen können. Für die Baubehörde wird das System zur wertvollen Assistenz, die Dokumente selbsttätig auf ihre Vollständigkeit checkt und relevante rechtliche Bestimmungen automatisch zur Verfügung stellt. Das Herzstück von BRISE-Vienna sind maßgeschneiderte Prüfroutinen, die die 3D-Modelle eines eingereichten Bauvorhabens mit Referenzmodellen der Stadt Wien automatisch vergleichen und auch Abweichungen von Vorgaben wie etwa den Bestimmungen der Wiener Bauordnung feststellen. Beteiligte profitieren von Augmented Reality, das geplante Bauvorhaben auch für Laien auf einen Blick verständlich und beispielsweise den Schattenwurf leicht nachvollziehbar macht.

Als Forschungs- und Entwicklungsprojekt erhält BRISE rund 4,8 Millionen Euro Fördermittel von der EU-Initiative “Urban Innovative Actions”. Wissenschaft (TU Wien – Bauingenieurwesen und Informatik), Verwaltung (Stadt Wien), BIM-ExpertInnen (tbw-ODE) und ZT Kammer (Wien, Niederösterreich, Burgenland) setzen das Projekt in enger Zusammenarbeit bis März 2023 um.

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