Der süße Duft des Erfolgs

Nach genauen Rezepturen, die von Parfümeuren entwickelt und von Kunden ausgewählt wurden, werden Konzentrate hergestellt. In Argenteuil verwendet man eine Vielzahl natürlicher Rohstoffe von unterschiedlichen Lieferanten. Der erste Schritt ist die Analyse dieser Rohstoffe zur Prüfung der Qualität. Serge Lemaître, Leiter der Qualitätskontrolle am Standort Argenteuil, erklärt: „Wir prüfen Qualität und Konsistenz. Dazu werden drei unterschiedliche Verfahren eingesetzt: Analysen, Chromatografie und olfaktorische Untersuchung (Geruchskontrolle). Die Geruchskontrolle spielt im Hinblick auf das Kundengeschäft eine große Rolle, dennoch ist die Analytik nicht zu unterschätzen. Wir müssen die Rohstoffe überprüfen, um sicherzustellen, dass hinsichtlich Farbe, Aussehen und Viskosität sowie Duft identische Konzentrate produziert werden.“

Qualitätskontrolle

Bei Givaudan werden die Produktionsprozesse streng überwacht. Die Qualitätskontrolle des Unternehmens ist direkt mit den Bereichen Entwicklung und Produktion verbunden, um zu gewährleisten, dass bei der Vielzahl an Produkten jedes Produkt dem ursprünglich gewählten Muster des Kunden entspricht. Die erste Analyse dient hierbei als Vergleichs- bzw. Referenzprobe. Damit schon geringste Abweichungen von der Referenz festgestellt werden können, werden vier Kontrollen pro Tag durchgeführt. Givaudan muss herausfinden, ob Abweichungen auf Unregelmäßigkeiten in der Produktion oder auf rohstoffinhärente Unterschiede (Ernte, Bezugsquelle, Jahrgang usw.) zurückzuführen sind.

Jeder Zusatzstoff wird von einem Mitarbeiter ausgewogen und die Daten werden anschließend mithilfe eines Programms erfasst. Dies ermöglicht, die einzelnen Chargen des Rohmaterials zu kontrollieren. Da die olfaktorische Prüfung den Engpass in einem solchen Kontrollsystem darstellt – das Konzentrat braucht bis zu sechs Stunden, bis die Basisnote des Dufts zur Entfaltung kommt und geprüft werden kann –, benötigt das Labor die Probe so schnell wie möglich. Das fertige Produkt verlässt die Firma, sobald die Freigabe durch die Qualitätskontrolle vorliegt (innerhalb von 24 Stunden), um eine Lieferzeit von maximal fünf Tagen gewährleisten zu können.

Givaudan beseitigt Engpass mit Lösung von METTLER TOLEDO

Die in einem geeigneten Lösemittel gelöste Probe wird nach Zugabe einer definierten Menge Kaliumhydroxid während einer festgelegten Zeitspanne am Rückfluss erhitzt.
Givaudan strebte eine Automatisierung dieses Prozesses an. Die größte Herausforderung bei der Automatisierung mit dem Titrator und dem Probenwechsler stellten die Gefäße für die Probenvorbereitung und das Erhitzen der Probe am Rückfluss dar – bisher handelte es sich um den Standard-29/32-Rundhalskolben. Dies bedeutete, dass die Probe nach dem Abkühlen in einen Titrierbecher überführt werden musste, was einen hohen Zeitaufwand, einen größeren Verbrauch an Lösemitteln sowie eine zusätzliche Fehlerquelle durch Ungenauigkeiten ergab.

Dazu meint Serge Lemaître: „Für mich war es unabdingbar, unseren alten Titrator zu ersetzen, da dieser nicht mehr den Anforderungen des Standards gemäß ISO 9000 genügte. Zudem wünschten wir ein System mit automatischem Probenwechsler für Routineanalysen, damit die Proben mithilfe des automatischen Titrators unabhängig voneinander analysiert werden und die Techniker sich auf andere Aufgaben konzentrieren können.“ Die Verseifungszahl (die Menge Kaliumhydroxid in Milligramm, die pro Gramm der analysierten Probe verbraucht wird) gibt Auskunft über den Gehalt freier und veresterter Säuren in Fetten, Ölen und Fettsäuren. Nur bestimmte Rohstoffe werden nach dieser Methode analysiert, dazu zählen synthetische Produkte, Flüssigkeiten, Pasten sowie Harze oder ähnliche Materialien und natürliche Produkte.

Gemeinsam mit METTLER TOLEDO erarbeitete Givaudan eine Lösung, bei der die Kolben der manuellen Probenvorbereitung durch Standard-Aufschlussgläser ersetzt werden. Die Probe wird direkt in das Aufschlussrohr eingewogen, das entsprechende Lösemittel sowie eine exakte Menge Kaliumhydroxid zugegeben und dann am Rückfluss erhitzt und abgekühlt. Danach wird das Aufschlussrohr einfach auf den automatischen Probenwechsler gesetzt. Anschließend muss nur noch mit dem METTLER TOLEDO DL53 der nicht verbrauchte Anteil an Kaliumhydroxid titriert und aus dem Verbrauch die Verseifungszahl berechnet werden. „Zusammen mit dem automatischen Probenwechsler Rondo 60 ermöglicht uns der DL53 mehr Flexibilität und eine erhöhte Prozessgeschwindigkeit. Wir können heute die Freigaben viel schneller erteilen“, fasst Serge Lemaître zusammen.

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