Medizinische Fakultät am Universitätsklinikum Essen kooperiert mit Klinikkonzern in Fukushima

Die jetzt vereinbarte Kooperation zwischen der Medizinischen Fakultät und der STGHG umfasst sowohl die Forschung als auch die klinische Patientenbehandlung. Ziel ist es unter anderem, gemeinsame Studien durchzuführen und den Austausch von Wissenschaftlern, Ärzten, Medizin-Physik-Spezialisten und weiteren Expertengruppen im Gesundheitswesen zwischen beiden Ländern zu fördern. Außerdem planen beide Träger einen kontinuierlichen Wissenstransfer in Bezug auf Erfahrungen in der Patientenbehandlung.

„Die Kooperation mit dem STGHG ist ein weiterer wichtiger Baustein in der strategischen Zusammenarbeit unserer Fakultät mit Partnern in Japan“, erläutert Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät am UK Essen. „Im Bereich der Strahlentherapie arbeiten wir bereits seit mehreren Jahren erfolgreich mit der Universität Tsukuba zusammen, eine Partnerschaft, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert wird“, so Prof. Dr. Jan Buer. „Mit Prof. Dr. Wolfgang Sauerwein hat der Fakultätsrat im Frühjahr außerdem einen offiziellen Japan-Beauftragten der Medizinischen Fakultät gewählt, der über eine langjährige Erfahrung in der Kooperation mit japanischen Forschungseinrichtungen verfügt.

Auch Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor des UK Essen, begrüßt die Zusammenarbeit mit dem STGHG: „Das Klinikum in Koriyama in der Präfektur Fukushima errichtet derzeit eine Abteilung für BNCT, die weltweit Beachtung finden wird. Mit unseren Einrichtungen zur Strahlentherapie, z. B. dem in Europa einzigartigem Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen, sowie unserer Forschung im Bereich BNCT ist das UK Essen führend in Europa, so dass die Zusammenarbeit bei der klinischen Anwendung für beide Partner von besonderem Wert sein wird und die Weiterentwicklung dieser Therapieform entscheidend voranbringen kann.“ Bei der Bor-Neutroneneinfangtherapie „laden“ die Forscher und Ärzte Tumorzellen mit Bor-Atomen auf und bestrahlen das Gewebe im Anschluss mit Neutronen. „So können wir Tumorzellen gezielt vernichten, ohne dass umliegende Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden“, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Sauerwein, der die Kooperation beider Häuser maßgeblich mit vorbereitet hat.

Erst im Februar dieses Jahres hatten das Land Nordrhein-Westfalen und die Präfektur Fukushima eine engere Zusammenarbeit vereinbart: Bei seiner Reise nach Japan unterzeichnete Wirtschaftsminister Garrelt Duin eine Absichtserklärung über eine Kooperation in der Medizin- und Gesundheitswirtschaft. Im Mittelpunkt standen dabei innovative Technologien sowie Kooperationsmöglichkeiten zwischen deutschen und japanischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kliniken und Gesundheitsdienstleistern. „Ich freue mich, dass unsere Absichtserklärung schon nach so kurzer Zeit erste konkrete Ergebnisse nach sich zieht und eine so enge Kooperation zweier wichtiger medizinischer Einrichtungen ermöglicht hat. Ich wünsche mir, dass sich dies in Zukunft positiv auf die Behandlung von Patienten in beiden Ländern auswirkt“, sagte der NRW-Wirtschaftsminister zur Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Medizinischen Fakultät und der STGHG.

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