Adria-Delfine bitte melden! / Mitmachaktion für Touristen als Delfinschutz-Bürgerforscher

Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
(GRD) bittet Kroatienurlauber um Mithilfe: Als Bürgerforscher für das
Projekt „Rettung der letzten Adria-Delfine“, Delfinsichtungen zu
melden. Dafür muss man nicht einmal in See stechen. Häufig halten
sich die geschickten Schwimmer dicht an der Küste auf und lassen sich
mitunter ganz bequem vom Balkon der eigenen Ferienwohnung aus
beobachten.

Langzeitdatenerhebung zum Schutz einer vom Aussterben bedrohten
Delfin-Population

Das Sichtungsprogramm, das die GRD zusammen mit kroatischen
Partnern von der tierärztlichen Fakultät der Universität Zagreb
durchführt, existiert seit 2001. Die Daten dienen gemeinsam mit
anderen Erhebungen als Bewertungsgrundlage für Maßnahmen, um die
bedrohten Bestände zu schützen. So haben in der Adria, in der bis in
die 60er-Jahre mehrere Tausende Delfine beheimatet gewesen sein
sollen, nur ca. 220 Große Tümmler überlebt.

Ungewöhnliche Sichtungen im vergangenen Jahr

„Weit über 400 Sichtungen wurden uns 2016 gemeldet, so viele gab
es noch nie“, fasst GRD-Projektleiterin Ulrike Kirsch die Bilanz des
letztjährigen Bürgerforschungsprogramms zusammen. Neben Großen
Tümmlern, der einzigen Delfinart die ganzjährig in kroatischen
Gewässern lebt, sichteten Segler vor der Insel Mljet und bei Solta
zwei größere Schulen mit Gemeinen Delfinen. Diese Art ist eher selten
in der Adria zu beobachten.

Tatort Meer

„Wichtig ist auch, Funde von gestrandeten oder toten Meeressäugern
umgehend zu melden. Nur dann lassen sich sofortige Rettungsmaßnahmen
einleiten bzw. die Todesursachen erforschen“, erklärt Ulrike Kirsch.
Leider werden Delfine bis heute von vielen Fischern als
Nahrungskonkurrenten gesehen, die es zu elimieren gilt, oder als
leichte Beute für eine Harpune, wenn die Tiere nichts Böses ahnend in
einer Bugwelle reiten. Nur wenn derartige Vorfälle zeitnah gemeldet
werden, besteht die Chance, die Täter zu verfolgen und zur
Rechenschaft zu ziehen.

Delfinsichtungen können online abgegeben werden:
www.delfinsichtung.de

Pressekontakt:
Ulrike Kirsch
Tel.: 089 – 74160410
E-Mail: info@delphinschutz.org

Original-Content von: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., übermittelt durch news aktuell

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