Atomausstieg und die Kosten – Bevölkerung zu finanziellen Opfern für Energiewende bereit

Vor dem Hintergrund der Reaktorkatastrophe in Japan
ist die Energiepolitik Deutschlands und der Umstieg von Atomkraft auf
erneuerbare Energien Gegenstand der Diskussion in Öffentlichkeit und
Politik. Selbst politische Parteien, die die Atomkraft vor der
Katastrophe als unverzichtbar bezeichnet haben, sind plötzlich für
den Ausstieg. Ohne starke Förderung der erneuerbaren Energien wird
ein schneller Ausstieg aus der Atomkraft aber kaum gelingen. Bezahlen
wird diese Zeche letztlich der Stromkunde.

Wie sieht die Meinung in der Bevölkerung zur Kostenfrage aus?
Wären die Menschen bereit, für Energie höhere finanzielle Kosten auf
sich zu nehmen? Dieser Frage wurde im letzten Herbst im Rahmen einer
repräsentativen Umfrage der Universität Bremen unter der
wahlberechtigten Bevölkerung Deutschlands nachgegangen.

Im Forschungsprojekt ‚Deutschland im Trend der Zeit‘ wurden dazu
1.459 Personen telefonisch befragt. 58 Prozent der Befragten stimmten
der Aussage zu, dass man bereit sein sollte, aus Klimaschutzgründen
höhere finanzielle Kosten auf sich zu nehmen. 26 Prozent waren
gegenteiliger Meinung und 16 Prozent in dieser Frage unentschieden.
In der Bevölkerung ist eine Mehrheit also durchaus zu finanziellen
Opfern für den Klimaschutz bereit.

Das neueste Projekt der Universität Bremen heißt
‚Deutschlandweit-gefragt.de‘ und ermöglicht Bürgern ab 16 Jahren die
Teilnahme an wissenschaftlichen Umfragen zu aktuellen
gesellschaftlichen Fragen im Internet (
www.deutschlandweit-gefragt.de ).

Pressekontakt:
Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Institut für empirische und angewandte Soziologie (EMPAS)
Prof. Dr. Uwe Engel
Tel. 0421/218-67320
E-Mail: uengel@empas.uni-bremen.de

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