BPI: Prävention das Wichtigste – Lebenserwartung von HIV und AIDS-Patienten durch moderne Medikamente erheblich gestiegen

Nach Schätzung des Robert-Koch-Institutes sind rund
70.000 Menschen in Deutschland HIV positiv oder haben AIDS. Dabei
gibt es ein heterogenes Bild zwischen Neuinfektionen und Todesfällen.
Einerseits haben sich 2010 mehr als 3.000 Menschen neu infiziert und
damit deutlich mehr als z. B. 1997. Anderseits nimmt seit Mitte der
neunziger Jahre die Anzahl der Todesfälle deutlich ab. Bessere
Therapien, vor allem bessere Arzneimittel, ermöglichen den
Betroffenen mittlerweile eine im Schnitt um 13 Jahre längere
Lebenserwartung. Zudem sind die Nebenwirkungen deutlich geringer
geworden und die Möglichkeiten, die begleitenden Krankheiten besser
in den Griff zu bekommen, sind gestiegen. „Dieser Fortschritt in der
Arzneimitteltherapie ist ein großer Gewinn für die Betroffenen, ihre
Familien aber auch für die gesamte Gesellschaft. Wir werden weiterhin
alles daran setzen, mit noch besseren Arzneimitteln gegen die
Krankheit vorzugehen. Doch bei allen Erfolgen die wir haben, muss
klar sein: der Schutz vor einer Neuinfektion muss immer im
Vordergrund stehen!“, erklärte Dr. Bernd Wegener,
Vorstandsvorsitzender des BPI:

Nach Ansicht des BPI dürfen die immensen Fortschritte, die die
pharmazeutische Industrie erreicht hat, nicht dazu führen, HIV und
AIDS als chronische Krankheit zu sehen und somit aus den Blick zu
verlieren. Die verbesserte Lebensqualität der Betroffenen durch
reduzierte Nebenwirkungen und die erhebliche Verringerung der
einzunehmenden Arzneimittel darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass
die Vermeidung einer Infektion Vorrang haben muss. Wichtig ist auch,
frühzeitig über eine Infektion Bescheid zu wissen, um die
Therapieoptionen einleiten zu können. „Dazu ist es aber von
entscheidender Bedeutung, dass Menschen wissen, dass sie nach einem
positiven Testergebnis nicht nur optimal ärztlich und medikamentös
betreut werden, sondern dass sie nicht diskriminiert werden. Und dies
muss sowohl für den Arbeitsplatz als auch das soziale Umfeld gelten.
Dieses Klima müssen wir schaffen, damit in unserer Gesellschaft ein
gutes, teilhabendes Leben mit HIV möglich ist. Das können
Arzneimittel allein nicht schaffen.“, so Wegener.

Pressekontakt:
Joachim Odenbach,
Tel. 030/27909-131
jodenbach@bpi.de

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