Count-Down zur Preisverleihung am 1. Dezember / Nominiert zum Deutschen Zukunftspreis 2010: Klimaschutz mit Chemie – Katalysatorensuche im Turbotempo

Knapper werdende Reserven an Erdöl und Erdgas sowie
die absehbaren Folgen des Klimawandels machen einen sparsamen Umgang
mit fossilen Ressourcen und eine Verringerung der
Treibhausgas-Emissionen unabdingbar. Dabei helfen Katalysatoren –
Substanzen, die chemische Reaktionen beschleunigen und oft erst
ermöglichen. Mit ihnen lassen sich etwa umweltschädliche Stoffe aus
Abgasen entfernen und Kunststoffe aus pflanzlichen Rohmaterialien
statt Erdöl herstellen. Allerdings: Die Suche nach geeigneten
Katalysatoren war bislang aufwendig und langwierig.

Prof. Dr. Ferdi Schüth, Dr. Dirk Demuth und Dr. Wolfram Stichert
von der Heidelberger hte AG entwickelten ein neues Verfahren, um sehr
effektiv den besten Reaktionsbeschleuniger aufzuspüren. Sein Kern ist
die Parallelreaktortechnik. Sie umfasst mehrere Dutzend Reaktorrohre
zum Testen von Katalysator-Kandidaten. Darin befinden sich
unterschiedliche Stoffe, die parallel, automatisiert und unter
identischen Bedingungen auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. So
lassen sich neue Katalysatoren bis zu 100 Mal schneller und deutlich
kostengünstiger auffinden als mit herkömmlichen Analysetechniken.

Die Innovation eröffnet neue Perspektiven, beispielsweise in der
Automobilindustrie: Sie hilft saubere Kraftstoffe zu entwickeln und
Abgase besser zu reinigen, um so die strengeren Abgasnormen zu
erfüllen. Sie hilft beim Ersatz von Benzin und Diesel durch
synthetische Biokraftstoffe. Und sie beschleunigt die Entwicklung
neuer Materialien für leistungsfähige Elektroauto-Batterien.

Um die Idee für das Hochdurchsatztestverfahren umzusetzen,
gründeten Ferdi Schüth, der auch Direktor am Max-Planck-Institut für
Kohlenforschung in Mülheim ist, Dirk Demuth und Wolfram Stichert 1999
die Firma hte. Inzwischen ist das Verfahren ist zu einer deutschen
Erfolgsgeschichte geworden. Weltweit setzen es zahlreiche Unternehmen
aus der chemischen, petrochemischen und Öl-Industrie routinemäßig zur
Katalysator-Entwicklung ein. Die Technologie trägt maßgeblich dazu
bei, den Verbrauch an fossilen Energieträgern zu verringern und das
Klima zu schützen. Grund genug dafür, dass die drei Forscher mit
ihrer Innovation – neben zwei anderen Teams – für den Deutschen
Zukunftspreis 2010 nominiert sind. Wer die Trophäe erhält, gibt
Bundespräsident Christian Wulff am 1. Dezember in Berlin bekannt.

Übertragung der Preisverleihung im ZDF am 1. Dezember 2010, 22.30
Uhr

Pressekontakt:
Büro Deutscher Zukunftspreis
Cuvilliésstraß4 14/III
80538 München
Tel.: 089/30 70 34 44
Fax: 089/39 29 87 31
info@deutscher-zukunftspreis.de
www.deutscher-zukunftspreis.de

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