Rostocker Forscher entwickeln Trainingssimulator für „Fliegende Schiffe“ (mit Bild)

Bodeneffektfahrzeuge, ein Mix aus Schiff und Flugzeug, sind
aufgrund ihrer Besonderheiten sowie der hohen Geschwindigkeiten auch
für erfahrene Kapitäne ohne Training kaum steuerbar. Als wesentlichen
Beitrag für die praxisnahe Schulung der Fahrzeugführer entwickelte
das Fraunhofer IGD mit seinen Partnern den ersten
BEF-Trainingssimulator Europas.

Bodeneffektfahrzeuge (BEF) haben einige Vorteile. Durch den
Bodeneffekt gleiten sie quasi auf einem Luftkissen, das sich in einer
Höhe von ein bis drei Metern über der Wasseroberfläche bildet. Da sie
kein Wasser verdrängen müssen, verbrauchen sie deutlich weniger
Treibstoff als herkömmliche Hochgeschwindigkeitsboote. Damit sind sie
gleichzeitig schnell und umweltfreundlich.

Durch die hohe Geschwindigkeit und die Bewegung in der
Grenzschicht zwischen Wasser und Luft stellt die Führung eines BEF
selbst erfahrene Kapitäne vor große Herausforderungen. Um die
Fahrzeuge sicher bewegen zu können, entwickelten die Forscher des
Fraunhofer IGD im Verbundprojekt „MARSPEED“ gemeinsam mit der
Universität Rostock und der Hochschule Wismar einen
Trainingssimulator. Die Trainingsvorteile für die künftigen Kapitäne
der Hochgeschwindigkeitsgefährte sind schnelle Praxiserfahrungen im
Steuern und das gefahrlose Trainieren von Extremsituationen.

Heute wird der erste BEF-Trainingssimulator Europas am Fraunhofer
IGD in Rostock offiziell eingeweiht. Ähnliche Systeme gibt es in
Singapur und Korea. „Bodeneffektfahrzeuge sind ein neuer, schneller
Verkehrsträger mit großem Zukunftspotenzial. Der jetzt mit unseren
Partnern hier in Rostock aufgebaute Simulator leistet einen wichtigen
Beitrag, dieses Potenzial auch am Standort Deutschland zu nutzen“,
sagt Prof. Dr.-Ing. Uwe Freiherr von Lukas vom Fraunhofer IGD,
Projektkoordinator von „MARSPEED“. Das MARSPEED-Konsortium verhandelt
bereits mit Investoren zur kommerziellen Nutzung der Ergebnisse.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie gefördert und durch die regionalen Unternehmen MarineSoft
GmbH, compren GmbH, OSAM GmbH sowie MARSIG mbH fachlich und
finanziell unterstützt.

Pressekontakt:
konrad.baier@igd.fraunhofer.de
Tel.: +49 6151 155-146 oder -441

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