Seltener Chemotherapie bei Brustkrebs: Genaktivitätstest EndoPredict® nun erstmals für Patientinnen in der Schweiz verfügbar

Mehr als 5.000 Frauen erkranken in der Schweiz
jährlich an Brustkrebs. Viele von ihnen erhalten entsprechend
internationaler Leitlinien eine Chemotherapie – oftmals unnötig.

Als erstes Schweizer Institut bietet die Pathologie im Luzerner
Kantonsspital mit dem „EndoPredict®“ einen Test an, der das Risiko
der weiteren Ausbreitung des Tumors einschätzt. Patientinnen, denen
eine gute Prognose bestätigt wird, können auf eine Chemotherapie
verzichten.

„Kein Tumor gleicht einem zweiten“, erklärt Prof. Dr. med. Joachim
Diebold, Chefarzt Pathologie des Luzerner Kantonsspitals. Manche
Tumoren wachsen sehr aggressiv und müssen auch entsprechend aggressiv
therapiert werden. Eine Chemotherapie ist dann oft die einzige
sinnvolle Option. Doch bei vielen anderen Tumoren wäre die Patientin
mit einer sanfteren Therapie besser behandelt. Bisher konnte man
allerdings diese Tumoren nicht exakt genug beschreiben, um den Frauen
guten Gewissens empfehlen zu können, auf eine Chemotherapie zu
verzichten. Genau da setzt EndoPredict® an, den das Pathologische
Institut des Luzerner Kantonsspitals jetzt als erstes Institut in der
Schweiz anbietet.

Der Genaktivitätstest liefert zusätzliche Informationen zu den
Tumoreigenschaften, die bereits heute standardmäßig zur
Prognosebestimmung erhoben werden. Dazu gehören zum Beispiel die
Tumorgröße, der Befall von Lymphknoten in der Achselhöhle oder das
Vorhandensein von „Rezeptoren“.

Zum Einsatz kann der EndoPredict® kommen, wenn die Tumorzellen so
genannte Hormonrezeptoren aufweisen. Das ist bei zwei von drei
Patientinnen der Fall. Ein Teil dieser Tumoren kann mit einer
nebenwirkungsärmeren „anti-hormonellen“ Therapie sehr effektiv
behandelt werden.

„Wir gehen davon aus, dass einige der Brustkrebspatientinnen, die
wir ab jetzt testen werden, auf die Chemotherapie verzichten können“,
meint Diebold. „Und trotzdem werden die Patientinnen
richtlinienkonform und optimal behandelt.“

„Wir freuen uns, dass mit der Pathologie des Luzerner
Kantonsspitals nun durch ein sehr angesehenes Institut der
EndoPredict® erstmals auch für die Patientinnen in der Schweiz
erhältlich wird“, sagt Dr. Christoph Petry, Geschäftsführer des
Herstellers Sividon Diagnostics GmbH.

Mit EndoPredict® wird die Aktivität von insgesamt zwölf für die
Erkrankung relevanten Genen untersucht. In zwei internationalen
Studien mit mehr als 1.700 Fällen wurde die Präzision des Tests
belegt.

In Deutschland wird der Test bereits von zehn Instituten und
Zentren angeboten.

Unternehmensportrait

Die Sividon Diagnostics GmbH wurde im Juli 2010 als Management
Buy-Out der Firma Siemens Healthcare Diagnostics Products am Standort
Köln gegründet. Unternehmensziel ist es, die Qualität der
therapiebegleitenden Diagnostik in der Onkologie nachhaltig zu
steigern.

Weitere Informationen finden Sie unter www.sividon.com.

Pressekontakt:
Sividon Diagnostics GmbH
Esther Linnenberg
Nattermannallee 1 | S19
50829 Köln
Fon:0221/669 561 70
Fax: 0221/ 669 561 99
E-Mail: linnenberg@sividon.com

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