Supraleiter auf der HANNOVER MESSE

Gemeinschaftsstand SuperConductingCity in Halle 13
-100 Jahre Supraleitung, 25 Jahre Hochtemperatur-Supraleiter
-Schaumodell „supraleitende Stadt“ und Technologiepfad

Auf dem Gemeinschaftsstand SuperConductingCity im Rahmen der
HANNOVER MESSE 2011 (4. bis 8. April) präsentieren 13 international
agierende Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Aktivitäten
zum Thema Supraleitung. Als innovativer Baustein der
Energieversorgung und -verteilung hat die Supraleitung ihren fixen
Platz im Umfeld der Leitmesse Energy.

Die Supraleitung selbst feiert 2011 gleich ein doppeltes Jubiläum.
So jährt sich die Entdeckung des Phänomens Supraleitung dieses Jahr
zum einhundertsten Mal. Vor 25 Jahren stieß man auf die
Materialklasse der Hochtemperatur-Supraleiter. Gemeinsam mit dem
Industrieverband für Supraleitung, dem VDI Technologiezentrum sowie
Conectus feiert die SuperConductingCity dieses Jubiläum auf der
HANNOVER MESSE. „Das VDI Technologiezentrum begleitet die
Supraleitung schon von Anfang an, weil wir der Meinung sind, dass sie
als Schlüsseltechnologie künftig eine entscheidende Rolle für die
energietechnische Versorgungssicherheit spielen wird. Deshalb sind
wir natürlich auch in Hannover dabei“, erklärt Dr.-Ing. Frank
Sicking, Senior Consultant am VDI Technologiezentrum. „Für die
Anbieter der Querschnittstechnologie Supraleitung bietet die HANNOVER
MESSE mit ihrer breiten industriellen und energietechnischen
Ausrichtung ein gutes Präsentationsumfeld. Denn überall, wo
elektrische Energie in großen Mengen transportiert und umgesetzt
wird, finden sich sinnvolle Anwendungen für die
Supraleitungstechnik“, ergänzt Dr. Werner Prusseit, Präsident des
Industrieverbands Supraleitung.

Zur Demonstration von aktuellen Anwendungen und neuen Visionen
präsentiert die SuperConductingCity in diesem Jahr erstmals ein
animiertes interaktives Schaumodell einer „supraleitenden Stadt“. Ein
Technologiepfad veranschaulicht Konzepte und Produkte auf Basis von
Supraleitern sowie ihre zentralen Anwendungsfelder. Die Aussteller
stellen innovative Verfahren und Produkte vor – von der
Werkstofftechnologie über supraleitende Kabel, Strombegrenzer und
Transformatoren bis hin zu Generatoren und Motoren.

So hat Bruker Energy & Supercon Technologies (BEST) gemeinsam mit
AREVA Energietechnik (eine Tochterfirma von Schneider Electric und
Alstom Grid) sowie den Stadtwerken Augsburg einen neuartigen
schnellen, sich selbst aktivierenden Strombegrenzer (iSFCL) für den
Netzschutz entwickelt, der sich – typisch für Supraleiter –
automatisch nach jedem Fehlerstromereignis regeneriert. Der iSFCL ist
für künftige Smart-Grid-Entwicklungen konzipiert und soll unter
anderem zur energieeffizienten Verbindung zwischen verteilten
Stromerzeugern und dem Netz eingesetzt werden.

Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung
Dresden (IFW) ist mit seiner supraleitenden Schwebebahn „Supratrans“
vertreten, die gleich mehrere Eigenschaften von Supraleitern nutzt:
Zum einen leiten sie unter eine kritische Temperatur abgekühlt Strom
verlustfrei. Zum anderen können sie ein Magnetfeld in einer
vorgegebenen Position einfrieren. Dadurch wird es möglich, einen
Magnetschlitten, der auf rund 15 Kilogramm des stickstoffgekühlten
Supraleiters YBCO ruht, über einer Magnetschiene schweben zu lassen –
in gleichbleibendem Abstand und seitlich unverrückbar. Das IFW hat am
Institut mit diesem Prinzip bereits eine 80 Meter lange Anlage mit
einem zweisitzigen Magnetschlitten realisiert. Auf der HANNOVER MESSE
zeigt das IFW den Magnetschlitten sowie Videomaterial der
Versuchsstrecke.

Die Nexans SuperConductors GmbH (NSC) zeigt Materialien,
Komponenten und Systeme auf der Basis von Hochtemperatur-Supraleitern
(HTS). Das Unternehmen hat den weltweit ersten resistiven
Supraleitenden Strombegrenzer (SSB) in einem Kraftwerk in Deutschland
in Betrieb genommen und den einjährigen Feldtest mit diesem Geräte
Ende 2010 erfolgreich abgeschlossen. Nexans realisierte außerdem das
erste supraleitende Kabel für Übertragungsspannungen und testete
zuletzt mit Erfolg ein 200-Kilovolt-HTS-DC-Kabel. Darüber hinaus
gehören flexible Kryostaten für tiefkalte flüssige Gase zum
Portfolio. Im Rahmen der SuperConductingCity demonstriert das
Unternehmen unter anderem Modelle für supraleitende Kabel und
Strombegrenzer, an denen der Aufbau und die Funktionsweise sowie die
Vorteile dieser Effizienztechnologie deutlich werden.

Zenergy Power hat Fehlerstrombegrenzer sowie Generatoren auf Basis
von Supraleitung für Wind- und Wasserkraftwerke im Programm.
Induktive Fehlerstrombegrenzer von Zenergy Power begrenzen
Fehlerströme, ohne die Stromversorgung zu unterbrechen. Damit tragen
sie nicht nur zu einer Sicherung der Netztechnik, sondern auch zur
Versorgungssicherheit der Stromkunden bei. Supraleiter-Generatoren
bieten im Bereich erneuerbarer Energien wertvolle Gewichts- und
Größenvorteile gegenüber konventionellen kupferbasierten Generatoren
sowie Permanentmagnet-Generatoren. Darüber hinaus werden für die
Erzeugung eines Supraleitungs-Generators signifikant weniger seltene
Erden benötigt als für die Herstellung von
Permanentmagnet-Generatoren. Supraleiter-Generatoren sind zudem im
Teillast-Betrieb wesentlich effizienter als andere Generatorentypen.

American Superconductor (AMSC) präsentiert sein neues
Hoch-Temperatur-Supraleiterkabel Amperium. Ein einziges dieser Kabel
kann innerhalb eines Hochspannungsnetzes so viel Strom
transportieren, wie 10 000 Haushalte benötigen. Durch die hohe
Stromdichte auf kleinem Raume ermöglichen Supraleiter die
wirtschaftliche Realisierung einer Reihe von zukunftsweisenden
Technologien, wie beispielsweise hocheffiziente Smart Grids oder
Windkraftturbinen, die bei gleicher Größe und Gewicht doppelt soviel
Strom erzeugen können wie Anlagen mit konventioneller Technologie.
Neben laufenden Installationen im US-amerikanischen Stromnetz wird
der neue HTS-Supraleiter ab sofort auch in Südkorea verbaut.

Auch SuperPower hat sich auf Hochtemperatur-Supraleiter
spezialisiert und nutzt die SuperConductingCity zur Präsentation des
Kabels SuperPower 2G HTS. Erhältlich in unterschiedlichen Breiten und
Dicken, kann es für unterschiedliche Anwendungen eingesetzt werden.
Durch spezielle Produktionsprozesse ermöglicht SuperPower eine
Vielzahl an Customizing-Varianten. Die Supraleiterstruktur lässt sich
dabei durch unterschiedliche Materialzusammensetzung an vielfältige
Anforderungen anpassen. Auch die Isolation sowie Verbindungselemente
sind wählbar. Darüber hinaus bietet SuperPower eine neue
Kabelkomposition mit dem Namen „Advanced Pinning“ (AP-Kabel), die bei
verschiedenen Temperaturen in unterschiedlichen Magnetfeldern eine
gute Performance aufweist. Damit lassen sich die Kosten für den
Einsatz von Supraleitern senken, weil für dieselbe Leistung weniger
Material benötigt wird.

Supraleitung bei „Life Needs Power“

Im Rahmen des Forums „Life Needs Power“ in Halle 12 werden am 6.
April 2011 aktuelle Bereiche der Supraleitung beleuchtet. So
diskutieren namhafte Experten von ivSupra, Bruker ASC, Nexans
SuperConductors oder Zenergy Power mit Vertretern aus Politik, Medien
und Wirtschaft zu Themen wie „Supraleitung in Energiesystemen“,
„Supraleiter und supraleitende Systeme in der Energietechnik,
Industrie und Medizin“, „Supraleitende Energiekabel und
Strombegrenzer für die Netze der Zukunft“ sowie „Supraleiter und
Seltene Erden – Ressourcenschonung und Versorgungssicherheit“.

Über die HANNOVER MESSE

Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 4. bis 8.
April 2011 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2011 vereint
13 Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive &
Automation, Energy, Power Plant Technology, Wind, MobiliTec, Digital
Factory, ComVac, Industrial Supply, CoilTechnica, SurfaceTechnology,
MicroNanoTec und Research & Technology. Die zentralen Themen der
HANNOVER MESSE 2011 sind Industrieautomation, Energietechnologien,
Antriebs- und Fluidtechnik, industrielle Zulieferung und
Dienstleistungen sowie Zukunftstechnologien. Frankreich ist das
Partnerland der HANNOVER MESSE 2011.

Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Brigitte Mahnken
Tel.: +49 511 89-31024
E-Mail: brigitte.mahnken@messe.de

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