Wegweiser für künftige Projekte

Gelsenkirchen/NRW. – Vor welchen Herausforderungen wird die Eingliederungshilfe demnächst stehen? Wo zeichnen sich Veränderungen im Sozial- und Gesundheitswesen ab? Welche ethischen Probleme müssen diskutiert werden?

Um solche und weitere Fragen umfassend zu analysieren, unterstützen ab sofort sieben namhafte Forscher aus verschiedenen Bereichen der Gesundheits- und Sozialwissenschaft das Sozialwerk St. Georg.

„In der Behindertenhilfe wird es große Veränderungen geben“, betonte Vorstandssprecher Dieter Czogalla bei der Gründung des Wissenschaftlichen Beirats am 3. Februar 2011 am Unternehmenssitz des Sozialwerks St. Georg e. V. in Gelsenkirchen. „Dabei rücken die inhaltlichen Qualitätsansprüche und die Kundenzufriedenheit immer weiter in den Vordergrund.“

Eine wichtige Entwicklung im Qualitätsmanagement ist zum Beispiel die Möglichkeit, die so genannte „Quality of life“ (Lebensqualität) von Menschen mit Assistenzbedarf zu bewerten. „Lehrstühle in Holland, Belgien und Schweden haben sich bereits intensiv mit diesen Entwicklungen befasst“, erklärt Czogalla. „Ausgehend von ihren Erkenntnissen entwickeln wir im Sozialwerk derzeit ein Verfahren zur Analyse von Zufriedenheit und Lebensqualität unserer Klientinnen und Klienten.“

Dabei wird laut dem Vorstandssprecher eines deutlich: Das Sozialwerk St. Georg als einer der großen Träger der Behindertenhilfe ist darauf angewiesen, durch Kontakte zu Lehrstühlen Entwicklungen in der Eingliederungshilfe und Gesundheitspolitik aus erster Hand zu erfahren. „So wird die Gründung des Wissenschaftlichen Beirats zur Weiterentwicklung unseres Unternehmens beitragen.“

Um verschiedene Wissensgebiete abzudecken, stammen die Beiratsmitglieder aus unterschiedlichen Lehrgebieten. Folgende Persönlichkeiten haben sich für die neue Aufgabe:
– Prof. Dr. Gabriele Moos, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats (RheinAhrCampus Remagen, Gesundheits- und Sozialwirtschaft)
– Dr. Hans-Martin Brüll (Pädagogische Hochschule Weingarten, Zentrum für politisch-ökonomische und ethische Bildung)
– Dr. Viktor Grinewitschus (Fraunhofer IMS inHaus Duisburg, inHaus-Center for Intelligent Home Systems)
– Prof. Dr. Bernd Halfar (Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt, Management in sozialen Einrichtungen / Organisationsentwicklung)
– Dr. Jos van Loon (Heilpädagoge / Manager Stichting Arduin, NL-Middelburg / Universität Gent)
– Prof. Dr. Günter Neubauer (IFG Institut für Gesundheitsökonomik / Universität der Bundeswehr München´Gesundheitsökonomik)
– Prof. Dr. med. Wolfgang Schwarzer (Kath. Hochschule NRW, Sozialmedizin einschl. Psychopathologie und Psychiatrie)

Die Mitglieder wählten Prof. Dr. Gabriele Moos zur Vorsitzenden. Moos konkretisierte die künftigen Aufgaben des Beirats: „Er soll zu zukünftigen Entwicklungen in der Sozialwirtschaft – Schwerpunkt: Eingliederungshilfe – fachliche Empfehlungen geben.“ Die Mitglieder könnten auch bei der Evaluierung von Projekten des Sozialwerks Unterstützung leisten, zum Beispiel durch Abschlussarbeiten oder Projekte. Dadurch wolle man die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Forschung auf der einen und der Praxis auf der anderen Seite intensivieren und fördern; Moos: „Wir wollen Impulse für Innovationen geben!“

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