Dialog jetzt!

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
e.V. (BPI) fordert die Bundesregierung umgehend auf, den im
Koalitionsvertrag zugesagten Dialog mit der pharmazeutischen
Industrie aufzunehmen. Nach Auffassung des Verbandes ist es dringend
erforderlich, dass der Dialog noch im ersten Halbjahr 2014 startet,
da er sonst Gefahr läuft eine unverbindliche Veranstaltung von
Sonntagsreden zu werden. Zudem sei es dringend erforderlich, dass die
Industrie von Beginn an mit am Tisch sitzt. „Wir begrüßen, dass das
BMG genau dies heute angekündigt hat. Wir erwarten aber zugleich
auch, dass bei diesem Dialog auch Erstattungsfragen Thema sein
müssen. Wer tatsächlich den Anspruch hat Produktion und Forschung am
Standort Deutschland zu fördern, oder besser gesagt überhaupt zu
sichern, muss sich neben Versorgungsfragen auch unbedingt mit der
Frage der Erstattung auseinandersetzen. Für viele Arzneimittel ist
die Erstattung mittlerweile so gering, dass eine Produktion kaum noch
wirtschaftlich darstellbar ist“, erklärte Doktor Bernd Wegener,
Vorstandsvorsitzender des BPI.

Für den Bundesverband ist es unabdingbar, dass neben dem
Bundesministerium für Gesundheit auch das Wirtschaftsministerium, das
Forschungsministerium, das Umweltministerium und das
Finanzministerium an dem Dialog teilnehmen. Die Bedeutung des
Finanzministers zeige sich alleine schon dadurch, dass der
Steuerzuschuss für die Gesetzliche Krankenversicherung trotz
gesetzlicher Zusagen Jahr für Jahr auf dem Prüfstand stehe. Das
Wirtschaftsministerium sei vonnöten, wenn die Stärkung des Standortes
Deutschland für die pharmazeutische Industrie tatsächlich im
Mittelpunkt der Debatte stehen solle. Dabei müsse es auch und gerade
um standortgebundene, unternehmergeführte und häufig auch
mittelständisch geprägte Unternehmen gehen. Vom Forschungsministerium
erwartet der Bundesverband endlich ein Bekenntnis zur und zugleich
auch die Umsetzung der steuerlichen Förderung von Forschung und
Entwicklung. Das Umweltministerium sei vonnöten, da in Deutschland
die Regelungen für Strahlungen in klinischen Studien hoch
problematisch sei. Schon allein eine Röntgenaufnahme, die in einer
klinischen Studie durchgeführt würde, bedinge eine Genehmigung durch
eine entsprechende Behörde. „Wer den ressortübergreifenden Dialog
ernst meint, muss ihn auch wirklich umfassend angehen. Nur im
Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Ministerien und unter direkter
Einbeziehung der pharmazeutischen Industrie können tatsächlich
wesentliche Schritte gegangen werden, um Produktion und Forschung in
Deutschland weiterhin und mittelfristig möglich zu machen“, so
Wegener.

Pressekontakt:
Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, jodenbach@bpi.de

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