Kyoto-Preis 2012: Inamori-Stiftung gibt diesjährige Preisträger bekannt / Auszeichnung für Wissenschaft, Forschung und Kultur

Der Kyoto-Preis, neben dem Nobelpreis eine der
weltweit höchsten Auszeichnungen für das Lebenswerk herausragender
Persönlichkeiten in Kultur und Wissenschaft, geht in diesem Jahr an
den Informatiker Dr. Ivan Edward Sutherland, den Molekular- und
Zellbiologen Dr. Yoshinori Ohsumi und die Literaturkritikerin
Professor Gayatri Chakravorty Spivak. Die mit jeweils 50 Millionen
Yen (rund 500.000 Euro) dotierte Ehrung wird alljährlich durch die
Inamori-Stiftung vergeben, die 1984 von Dr. Kazuo Inamori, dem
Gründer des japanischen Technologiekonzerns Kyocera, ins Leben
gerufen wurde.

Mit dem Kyoto-Preis würdigt die Inamori-Stiftung das Lebenswerk
von Persönlichkeiten, die sich mit herausragenden Leistungen in ihrem
Bereich verdient gemacht haben. Die feierliche Verleihung findet am
10. November 2012 in Kyoto statt.

Die Kyoto-Preis Preisträger 2012

Das Komitee vergibt den Kyoto-Preis in den Kategorien „Advanced
Technology“, „Basic Sciences“ und „Arts und Philosophy“. In diesem
Jahr werden Preisträger in den zugehörigen Feldern „Information
Science“, „Life Sciences“ und „Thought and Ethics“ ausgezeichnet.

Dr. Ivan Edward Sutherland (* 16. Mai 1938, U.S.A.)

Dr. Ivan Edward Sutherland, U.S.-amerikanischer Informatiker,
erhält den Kyoto Preis in der Kategorie Hochtechnologie (Advanced
Technology) im Feld Informationswissenschaften (Information Science).
Mit der Auszeichnung wird er insbesondere für seine herausragenden
Leistungen in der Computergrafiktechnologie und der Entwicklung
interaktiver Benutzeroberflächen geehrt. Sie ermöglichen es, Computer
zu bedienen, ohne sie zu programmieren. Die meisten
Grafikanwendungen, wie Filme, Spiele oder Simulationen, haben ihren
Ursprung im Programm „Sketchpad“ (dt.: Skizzenblock), das Dr.
Sutherland im Jahr 1963 entwickelte. Es ermöglichte Nutzern erstmals
Angaben auf dem Bildschirm mithilfe eines Cursors zu verändern.
Heutige Design-Programme sind einflussreiche Nachfahren dieses
innovativen Programms.

Dr. Yoshinori Ohsumi (* 9. Februar 1945, Japan)

In der Kategorie Grundlagenforschung, im Bereich Biowissenschaften
(Basic Sciences/Life Sciences) zeichnet die Inamori-Stiftung den
Molekular- und Zellbiologen Dr. Yoshinori Ohsumi aus. Der japanische
Wissenschaftler erhält die Auszeichnung für seine bahnbrechenden
zellgenetischen Untersuchungen zur Autophagie in Hefen (auch unter
dem Namen „zelluläre Selbstkannibalisierung“ bekannt). Autophagie
wurde erstmals in den 1960er Jahren erkannt und bezeichnet einen
Prozess, in dem interzelluläre Bestandteile und Organellen abgebaut
werden. Diese Strategie wenden Zellen an, um sich an Nahrungsmangel
oder andere Umweltfaktoren anzupassen. Im Jahr 1992 gelang es Dr.
Yoshinori Ohsumi erstmals Autophagie in Hefezellen nachzuweisen und
mutierte Zellen zu identifizieren, die keine Autophagie zuließen.
Seine Forschung ebnete den Weg, um die molekularen Mechanismen dieses
Prozesses zu entschlüsseln und weitere Forschungen zur breiten
physiologischen Bedeutung von Autophagie bei Tieren zu ermöglichen:
Das System hilft Neugeborenen dabei, sich an die Hungersituation
während der Geburt anzupassen, vermeidet das Sterben von Nervenzellen
und sorgt für die Aufrechterhaltung der Herzmuskelkontraktion.

Professor Gayatri Chakravorty Spivak (* 24. Februar 1942, Indien)

Die indische Intellektuelle Gayatri Chakravorty Spivak erhält den
Kyoto-Preis in der Kategorie Kunst und Philosophie in der Sparte
Ethik (Arts and Philosophy/Thought and Ethics). Das Komitee zeichnet
Spivak dafür aus, dass sie in ihrem Werk die
literaturwissenschaftliche Theorie der „Dekonstruktion“ kritisch auf
politische und soziale Dimensionen übertragen und ein scharfes
„Skalpell“ an den geistigen Kolonialismus angelegt hat, der in
unserer stark globalisierten modernen Welt ständig reproduziert wird.
Bekannt ist sie für Ihre Studien der Subalternen unter anderem in dem
vielzitierten Titel ihres Essays – „Can the Subaltern Speak?“. Die
Professorin lehrt in den U.S.A. und setzt sich kontinuierlich für die
Alphabetisierung in ländlichen Gebieten und die Übersetzung lokaler
Literatur in Indien und Bangladesch ein. Durch ihre theoretische
Arbeit für die Geisteswissenschaften auf Grundlage der vergleichenden
Literaturwissenschaft und ihre Hingabe für vielseitige
Bildungsaktivitäten ist sie ein Vorbild für zeitgenössische
Intellektuelle.

Die offizielle Pressekonferenz zur Verkündung der Preisträger mit
englischer Übersetzung steht als Video auf der Internet-Seite der
Inamori-Stiftung zur Verfügung: http://www.kyotoprize.org/en

Über den Kyoto-Preis

Mit dem diesjährigen Kyoto-Preis werden bereits zum 28. Mal
Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Weiterentwicklung der
Wissenschaften und Künste besonders verdient gemacht haben. Unter
anderem nahmen in den vergangenen Jahren bereits der französische
Komponist Pierre Boulez, die deutsche Choreographin Pina Bausch, der
Philosoph Jürgen Habermas, der japanische Modeschöpfer Issey Miyake,
der Musiker und Dirigent Nikolaus Harnoncourt, die Künstler Maurice
Béjart und Roy Lichtenstein sowie die Primatenforscherin Jane Goodall
den Preis entgegen.

Pressekontakt:
Kyocera Fineceramics GmbH
Daniela Faust
Leiterin Unternehmenskommunikation
Hammfelddamm 6
41460 Neuss
Tel.: 02131/16 37 – 188
Fax: 02131/16 37 – 150
Mobil: 0175/7275706
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