Und was essen wir morgen? Revolutionäre Konzepte für die Ernährung der Zukunft

Hackfleisch aus der Petrischale, Fisch und Gemüse
aus dem Hochhaus und öfter mal Maden mit Superreis auf dem Teller. So
sehen Ernährungsexperten nach einem Bericht in der morgen
erscheinenden November-Ausgabe von GEO unsere Zukunft am Esstisch.

Da die Viehzucht inzwischen 80 Prozent der landwirtschaftlich
genutzten Flächen und zehn Prozent der weltweiten Süßwasser-Reserven
verbraucht, forschen Wissenschaftler in den Niederlanden und den USA
bereits daran, aus Stammzellen erwachsener Rinder und Schweine und
aus embryonalen tierischen Stammzellen Fleisch in „Bioreaktoren“
heranwachsen zu lassen. Wachsende Weltbevölkerung, wachsender Bedarf
an Fleisch durch steigenden Wohlstand lassen nach Ansicht des
niederländischen Gefäßmediziners Mark Post von der Universität
Maastricht „gar keine Alternativen“. Der Wissenschaftler zu GEO: „Wir
müssen das Fleisch neu erfinden.“

Der erste „Burger“, an dem Post und sein Team arbeiten, dürfte
allerdings, alle Forschungskosten eingeschlossen, noch eine Viertel
Million Euro kosten. Da ist das Fleisch, das von der
Welternährungsbehörde FAO empfohlen wird, bedeutend billiger:
Heuschrecken, Maden, Ameisen, reich an Protein, voll mit Vitaminen
und Mineralien, überdies zur Massenhaltung von Natur aus geeignet.
Nach Vorstellung der FAO-Fachleute wird dies zur ernsthaften Option
bei wachsendem Stand der Weltbevölkerung.

Im norddeutschen Büsum, aber auch in Japan, Südkorea und auf den
Philippinen laufen gegenwärtig Versuche, Fischzucht, Gemüse- und
Getreideanbau in energie- und platzsparenden geschlossenen
Kreisläufen beziehungsweise in der Vertikale zu betreiben.

Hintergrund: die Endlichkeit der Fischreserven in den Ozeanen, aus
denen zur Zeit jährlich circa 80 Millionen Tonnen Fisch geholt
werden. Und die Endlichkeit der Agrarfläche, die nach Aussage des
Mikrobiologen Dickson Despommier von der New Yorker Columbia
University bis 2050 um die Fläche Brasiliens wachsen müsste, sollte
die Weltbevölkerung noch statt werden. „Aber so viel Ackerboden
existiert einfach nicht“, sagt Despommier in GEO

So wird in Büsum, bei der Gesellschaft für Marine Aquakultur, an
einer neuartigen Fischzucht-Methode geforscht, bei der es unter
anderem darum geht, Raubfische, die in anderen Aquafarmen mit
Fischmehl gefüttert werden, mit Raps- und Kartoffelextrakten zu
Vegetariern zu „erziehen“. In Fernost laufen Versuche, Nutzpflanzen
in Hochhäusern zu ziehen; mit einem um 90 Prozent reduzierten
Wasserverbrauch, unabhängig von Dürren und Klimawandel.

Wie GEO zeigt, kommen von circa 4600 Kilokalorien, die auf dem
Feld produziert werden, gegenwärtig nur rund 2000 auf dem Teller an.
„Urban Farming“ wird deshalb als Agrarwirtschaftsform der Zukunft
immer wichtiger.

Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich,
hat 164 Seiten und kostet 6,30 Euro.

Unter www.geo.de/presse-download finden Sie das aktuelle Heftcover
zum Download.

Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Kommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 – 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 – 56 83
E-Mail pelikan.maike@geo.de
Internet www.geo.de

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